Campeche

16.-19.11.2021

Von Uxmal nach Campeche sind es endlose 172km enge Strassen, gesäumt von Wäldern und Gebüsch - alle 70km eine Kurve - gähn! Zum Glück wechseln wir jede Stunde den Fahrer, denn es besteht die Gefahr einzuschlafen.

 

Campeche am Golf von Mexiko ist zugleich auch Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Da die Stadt seit 1540 der zweitwichtigste Hafen der spanischen Kolonie war, wurde sie in regelmässigen Abständen von Piraten überfallen. Die Bürger errichteten daher zu ihrem Schutz im 16. und 17. Jh. acht Baluarten/Bastionen und verbanden diese mit einer 2.5km langen hohen Mauer.

Noch heute ist ein Grossteil dieser Befestigungsanlagen erhalten. Von den Gemäuern haben wir einen herrlichen Blick auf die bunten einstöckigen Häuser, die sich eng aneinander reihen.

Wieder unten, spazieren wir kreuz und quer durch die koloniale Altstadt. Zartes Rosa, kräftiges Gelb, kühles Himmelblau, freches Grün, beruhigendes Oker - kein Haus gleicht dem andern - und dazwischen immer wieder ein Gotteshaus.

Am Malecón ein Blick in die Ferne über den Golf von Mexiko und oben auf der Säule ein Maya-Engel, der die Stadt beschützt.

Aber irgendwie muss er beim Bewachen eingeschlafen sein, denn nicht weit entfernt scheint ein UFO gelandet zu sein. Schade, dass eine solch liebloses Gebäude einen Platz in dieser schönen Stadt gefunden hat.  

Wir haben am Vortag Barbara und Robert aus Deutschland auf dem Camping getroffen. Die beiden sind mit ihren Motorrädern auf Weltreise.

Zusammen sind wir nun auf der Suche nach einem traditionellen 'Beizli' wo wir gemütlich ein Bier trinken können. In einer typischen 'Cantina Mexicana' versuchen wir unser Glück…und haben Erfolg - Frauen wurde (und wird z.T. heute noch) der Zutritt zu dieser Männerbastion verwehrt.

'Mann' zieht sich hierher zurück um Bier zu trinken und Botanas/Häppchen zu essen, seine Gedanken zu ordnen und die laute Musik aus der modernen Jukebox an der Wand verhindert, dass man sich mit den Tischgenossen unterhalten muss! Uns gefällts - erst recht, als drei Mariachis die Konservenmusik mit ihrem musikalischen und gesanglichen Können ablösen.

Auf einem Bein läuft es sich nicht gut nach Hause - ein feiner Tequila zum Abschluss löst das Problem ;o))