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Letzter Blog-Update und Newsletter:  25. März 2023

USA (27. Februar - 24. März 2023)

Grün 2023  Rot 2022  Blau 2021  Violett - frühere Reisen

San Angelo

23.02.-10.03.2023

Die Crew von Ric Henry’s Auto Service empfängt uns aber mit viel Verständnis für unsere verfahrene Situation und macht sich - es ist Donnerstagnachmittag 16 Uhr - sogleich ans Werk. Ric Henry, Besitzer der Garage und erfahrener Diesel-Spezialist, ist sich nach wenigen Messdaten bereits sicher.… die Diesel-Druckpumpe zerlegt sich und hat bereits kleine Metallspäne im ganzen Kraftstoff-System verteilt. Shane, der zuvorkommende Service Consultant, macht sich auf Ersatzteilsuche.

 

Das Wochenende verbringen wir - mit Strom, Wasser und einem Auto (gratis) versehen - auf dem Parkplatz vor der Garage. 

Ein Spaziergang führt uns am Freitagnachmittag ins Zentrum von San Angelo. Ein oder zwei Gläser Wein sowie ein kurzweiliges Gespräch bei Karen in der Brix Winery lassen uns für ein paar Stunden die Camper-Sorgen vergessen. 

 

Shane und seine Frau Jennifer laden uns spontan zum Nachtessen zu sich nach Hause ein. Ein super-leckeres Skillet Chicken - eine Grillspezialität von Shane - in entspannter Atmosphäre - und schon sieht die Welt wieder rosiger aus.

 

Dear Shane, dear Jenny

Thank you for your generous hospitality and the lovely evenings we could spend together. We'll keep these memories in our hearts and we'll see y'all in Switzerland! :o)

Am Montag ist klar, dass die benötigten Ersatzteile in den USA nicht beschafft werden können und wir eine Diesel-Druckpumpe, ein Dieselfilter sowie nochmals einen Druckregulator aus der Schweiz einfliegen lassen müssen - Lieferzeit 7 Tage :o((

 

Da läutet unser Telefon und Karen von der Winery und ihre Mutter Sandy laden uns zu einem Mittagessen ins Restaurant Cotton Patch ein. 

Sandy hat vor langer Zeit für zwei Jahre in Deutschland gelebt und spricht immer noch ein paar Brocken Deutsch. Zusammen verbringen wir ein paar gemütliche Stunden und lauschen den Erzählungen aus alten Zeiten.

 

Sandy zeigt uns ihr grosses Haus und lädt uns ein, bei ihr zu wohnen, sobald die Reparatur an unserem Camper beginnt. 

San Angelo wurde 1867 gegründet, hat ca. 100‘000 Einwohner, liegt in den Ausläufern der Chihuahua Wüste, 360km westlich der Hauptstadt Austin, in Mitten der ehemaligen Gebiete der Apachen, Comanchen und Shoshonen. Neben dem Öl-Business ist die Gegend um San Angelo bekannt für Schaf- und Rinderzucht. Obwohl mitten in der Wüste lässt es sich hier offensichtlich gut leben. Mehrere der grossen Supermarktketten und praktisch alle Fast Food Ketten sind vertreten.  

 

Im kleinen aber schmucken Stadt-Zentrum stehen noch einige alte Gebäude und beherbergen interessante Geschäfte und Restaurants. Der City Park entlang des Concho Rivers bietet uns auch wieder mal die Gelegenheit zur sportlichen Betätigung - nur faul rumzusitzen geht gar nicht ;o) 

 

Am Wochenende - Texas feiert seine Unabhängigkeit von Mexiko - organisiert die Stadt entlang des Concho Rivers ein BBQ-Wettbewerb. Die Besucher sind lediglich Zuschauer, dürfen aber das bewertete Grillgut - Huhn, Schweinerippen, grilierter Tafelspitz - gratis probieren. Mmm....das war guuut!

Heute ist Museumstag!

Fort Concho wurde an den Ufern des Concho Flusses 1867 errichtet - im gleichen Jahr wie die Stadt San Angelo - und hatte die Aufgabe, die Grenze des damaligen Texas vor Indianer-Angriffen zu schützen. Während den

22 Betriebsjahren war das Fort mit bis zu 400 Soldaten - den berühmten Buffalo Soldiers, dunkelhäutige Soldaten und weisse Offiziere - besetzt.

 

Die heutigen Militärbaracken beherbergen auch ein Telefonmuseum und ein Teil des Kunstmuseums mit Werken zweier texanischer Künstler.  

Ganz in der Nähe liegt der San Angelo State Park mit dem O.C. Fisher-Stausee, der 1953 gebaut wurde um die Stadt vor Fluten zu schützen und mit Trinkwasser zu versorgen. Um Röbä etwas abzulenken - seine Gedanken sind nur beim Camper - machen wir einen Spaziergang am See. Der einstige Stausee mit einer Tiefe von 18m hat heute leider nur noch eine kümmerliche Grösse mit einer Tiefe von max. 2m. 

 

Es ist Montag, endlich geht es einen Schritt vorwärts, die Teile aus der Schweiz sind eingetroffen!

Da der Camper jetzt für die Reparatur vorne aufgebockt wird, nehmen wie das Angebot von Sandy sehr gerne an und ziehen zu ihr und ihren zwei Hunden Fred und Shely. 

 

Die restlichen zwei Tage verbringt Röbä in der Garage und schaut zu, wie Werkstattleiter Steve die Fahrzeugfront zerlegt, Diesel-Druckpumpe, -Regulator und -Filter ersetzt sowie -Tank, -Einspritzdüsen und -Leitungen reinigt. Die abschliessende 150km lange Testfahrt verläuft erfolgreich - Juhui !

 

Sandy und ich verbringen die Tage mit Gartenarbeit, shoppen und Kaffee trinken.  

Mittwochabend fährt Röbä mit unserem reparierten Camper bei Sandy vor. Was für eine Erleichterung!!!!

 

Wir sind überwältigt von der Gastfreundschaft der Menschen in San Angelo.

 

Den Donnerstag benutzen wir als Wasch- und Putztag und machen uns bereit für die Abreise am Freitag.

Zur Abwechslung geht's mal ins Bordell

Zahlreiche Abenteurer und eine wachsende Anzahl von Siedlern scheinen die Ursache gewesen zu sein, dass im Texanischen Wüstenort San Angelo - neben Einkaufsläden und Saloons - auch einige Bordelle die breite Hauptstrasser zu säumen begannen.

 

Prostitution und Bordelle sind inzwischen illegal in Texas, es drohen bis zu 10'000$ Strafe und jahrzehntelange (!) Gefängnisstrafen. Daher wird eines dieser Bordelle - Miss Hattie's Bordello - seit einigen Jahren nur noch als Museum betrieben.

 

Gemäss der lokalen Legende - die Historiker sind sich über die Details nicht einig - wurde das Bordell durch eine Mrs. Hatton geführt, während ihr Mann einen einträglichen Saloon im Erdgeschoss betrieb.

Während die Frauen sich in den zahlreichen Einkaufsläden der Stadt vergnügten, erledigten ihre Ehemänner die lästigen - jedoch auch bereits damals notwendigen - Bank-Geschäfte. Was die Ehefrauen jedoch nicht wussten war der Umstand, dass ihre Männer nach dem Geschäftlichen über einen Geheimgang im Keller der Bank ins Bordell rüber wechseln konnten und dort ihrerseits das Vergnügen suchten. 

Shane Bearden, San Angelo, TX - Drag Racing/Beschleunigungs-Rennen

Ein Drag Race/Beschleunigungsrennen ist eine Motorsport-Veranstaltung für Autos und Motorräder, bei der eine gerade Strecke bei stehendem Start schnellstmöglich zurückzulegen ist. Die traditionellen Renndistanzen sind die Viertelmeile (400m) und die Achtelmeile (200m). Die beiden Kontrahenten werden unabhängig voneinander beurteilt. Die Reaktionsschnelligkeit des Fahrers sowie seine Fähigkeit, die enorme Leistung seines Dragster auf die speziell präparierte Start-Piste zu bringen, entscheiden über Sieg oder Niederlage.

 

Shane von San Angelo Texas, hat das Renn-Gen und die Karosserie seines aktuellen Dragster von seinem Vater geerbt (1975 Dodge Dart, aufgebohrt auf 6.8L, 620 PS, 200m bzw.160km/h in 6.6s, 6800-7000 RPM).

 

Wir können die letzten, ohrenbetäubenden Rennvorbereitungen in der Werkstatt von Ric Henry's Auto Service live miterleben. Um möglichst viel Gewicht einzusparen, sind Heck und Front der Karosserie aus Fiberglas, sowie alle unnötigen 'Innereien' ausgebaut.

An einem der Wochenenden, wo wir in San Angelo auf Ersatzteile für die Reparatur unseres Campers warten, findet im 600km entfernten Oklahoma ein Drag Race statt. Am Freitagmorgen bewegt sich Shanes Fahrzeug-Konvoi inkl. Anhänger mit Dragster Richtung Norden - wir bleiben in San Angelo und drücken aus der Ferne die Daumen.

 

Bevor ein Rennen beginnt, werden die breiten Antriebsreifen warm 'geschliffen'. Dann gehts in die Startposition, wo ein Lichtsignal im Blickwinkel der Fahrer die Start-Sequenz durchläuft.

 

Shane bestreitet mit seinem Fahrzeug mehrere Rennen - drei davon sehr erfolgreich - bevor er von einem noch schnelleren Dragster geschlagen wird.

New Mexico/Tatum

Gegen unseren Reiseplan entscheiden wir uns in den Norden zu fahren und in der Zivilisation zu bleiben. Der Big Band National Park ist uns und unserem Auto im Moment zu abgelegen und den Norden von Mexiko haben wir ja ausführlich bereist.

 

Wir verabschieden uns von unseren lieb gewonnenen Freunden Sandy, Karen, von Fred und Shely.

 

Dear Sandy, dear Karen

We met by coincidence and you opened your house and your heart for us. What wonderful people you are. Thank you very much for everything and especially for your friendship. Hope to see you in Germany or Switzerland.

Biiiiig hug

Röbä hatte eine unruhige Nacht. Gestern Abend entdeckte er ein paar Dieseltropfen unter dem Motor.

Da wir nicht schon wieder irgendwo steckenbleiben wollen, entschliessen wir uns vor der Abfahrt nochmals Steve in der Garage zu konsultieren. Der zieht den Dieselschlauch noch etwas kräftiger an und reinigt den Motor. Los geht’s!

Wir trauen uns aber trotzdem nicht einen Jubelschrei loszulassen - Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste - haben unsere Eltern immer gesagt. Nach 100km Fahrt checkt Röbä den Motor und kommt mit grimmiger Miene wieder hoch - alles voller Diesel. Wir drehen um und fahren nach San Angelo zurück.

Steve kann es kaum glauben. Noch einmal kontrolliert er alles genau, nimmt den Druck-Sensor nochmals raus, reinigt den Motor. Eine kurze Probefahrt bestätigt - alles okay.

 

Und tatsächlich mit jedem gewonnenen Kilometer Richtung Norden, steigt unser Vertrauen in unser Fahrzeug und wir können die Landschaft wieder geniessen. Trotzdem, Röbä macht alle 50km eine Kontrolle. 

Nach einem langen und emotionalen Fahrtag erreichen wir die Grenze zu New Mexico. 

 

New Mexico hat etwa die Grösse von Deutschland mit knapp 2.5 Mio. Einwohnern. 

 

Erleichtert nach diesem anstrengenden Tag, machen wir es uns auf dem Gratis-Camping in Tatum - inkl. Strom und Wasser - gemütlich.

Roswell - Lincoln

Nach einer ruhigen Nacht geht die Fahrt durch die weiten Ebenen weiter, der Sierra Blanca entgegen.

 

Heute stehen zwei Besuche auf unserem Programm, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen wollen wir uns in Roswell selbst ein Bild über das 1947 gesichtete und abgestürzte 'UFO' und die sich darin befindenden 'Grünen Männchen' machen und zum anderen tauchen wir in Lincoln in die Zeit des Wilden Westens ein und besuchen das Wirkungsgebiet von 'Billy the Kid'.  

Überall kleben, stehen oder sitzen sie oder schauen verwundert aus Schaufenstern auf die Welt, die sie nicht mehr verlassen können - die kleinen 'Grünen Männchen'.

In der Nacht des 2. Juli 1947, in der abgelegenen Wüste New Mexicos, stürzte angeblich ein UFO ab. Die Walker Air Force Base in Roswell meldete, dass es sich um ein UFO handeln würde, korrigierte die Aussage aber schnell in einen abgestürzten Überwachungsballon. Dieses Ereignis änderte das Leben in Roswell komplett.

 

Das International UFO Museum & Research Center informiert mit vielen Videos von Zeitzeugen, Fotos und Reports aus dieser Zeit….und natürlich dürfen die 'Grünen Männchen' nicht fehlen ;o)

Ein paar Kilometer weiter in der hügeligen Sierra Blanca sitzt das verschlafene Nest Lincoln, das noch die einzige authentische alte Westernstadt in den Vereinigten Staaten sein soll.

Hier - im Gerichtsgebäude - wartete Billy the Kid 1881 auf seine Hinrichtung durch Erhängen. Er konnte entkommen und erschoss auf der Flucht die beiden Marshalls Robert Ollinger und J.W. Bell. 

 

Ein Spaziergang durch das Dorf müsste uns eigentlich in die Zeit der Cowboys und Indianer versetzen, aber wir sind etwas enttäuscht - wahrscheinlich haben wir zu viele Western Filme gesehen! 

White Sands National Park und Missile Range

12./13.03.2023

Auf der Weiterfahrt erreichen wir in der Sierra Blanca auf 2100müM den Winterferienort Ruidoso. In den schattigen Stellen liegt noch etwas Schnee, auf denen sich die Texaner, die gerade Frühlingsferien haben, rumtummeln.

 

Wieder einmal führt uns unser Navi über eine Abkürzung in eine heikle Situation. Nach etlichen Kilometern endet unsere Fahrt an einer Naturstrasse mit einer Fahrverbotstafel - wir sind im Mescalero Apachen Reservat gelandet. Ein Bewohner des Reservats gibt uns zum Glück die Erlaubnis durchzufahren, warnt uns aber zugleich vor der etwas ruppigen Waldstrasse.

Auf Röbäs Stirne zeigen sich nach kurzer Fahrt die ersten Schweissperlen - jetzt wo das 'Wägeli' sooo gut läuft!! Die kritischen Stellen haben Camper und Fahrer aber gut gemeistert. Jetzt brauchen beide eine Dusche ;o))

 

Steil geht es durch einen Canyon runter in die Fläche. Bei einem kurzen Halt an einem Aussichtspunkt bittet uns ein Camperfahrer um Hilfe. Er benötigt dringend Bremsflüssigkeit. Wir helfen gerne, wissen wir doch, wie es sich anfühlt, wenn man wegen einer Panne gestrandet ist.

 

Was wir zuerst für eine Nebeldecke halten, entpuppt sich als die weisse Fläche des White Sands National Park

Kaum zu glauben, aber was aussieht wie eine Winterlandschaft sind tatsächlich weisse Sanddünen.

Kinder und Erwachsene düsen mit Plastiktellern die Dünen runter oder buddeln sich im kühlen Sand ein. Wir machen einen Dünenspaziergang, geben aber schnell wieder auf, denn drei Schritte hoch, zwei Schritte runter - 'isch en Chrampf'!

Dafür fahren wir in die angrenzende White Sands Missile Range. Der Park ist ein 8300km2 grosses Testgelände der US-Armee.

 

Es begann mit einem Test der weltweit ersten Atombombe im Jahr 1945 und ist heute das führende militärische Testgelände in Amerika. Zu unserem Erstaunen gibt es ein Museum - das im Moment leider geschlossen ist - und ein Missile/Raketen Park, den wir aber besuchen dürfen. Am Eingang müssen wir unseren Pass vorweisen und uns fotografieren lassen - dann dürfen wir rein. 

  • FAT MAN war die zweite und bis jetzt letzte Atombombe, die in einem Krieg eingesetzt wurde. Sie wurde von den USA am 9. November 1945 über Nagasaki/Japan gezündet.
  • Die REDSTONE-Rakete war die grösste Boden-/Boden-Rakete der US Armee. Dieser Raketen-Typ wurde von Wernher von Braun entwickelt und ist daher ein direkter Nachfahre der Deutschen V2-Rakete. Mit modifizierten Redstone-Raketen brachte die USA ihren ersten Satelliten sowie den ersten Amerikaner in den Weltraum.
  • Keine fliegende Untertasse (aber so was ähnliches hat man in Roswell gefunden), sondern ein Vehikel für die VIKING MARS LANDER Abbrems-Tests. Mit einem Ballon wurde das Vehikel in grosse Höhe gebracht, dort abgeworfen und mittels den unten sichtbaren Raketen-Antrieben herumgeflogen bzw. abgebremst. Nach Abschluss der Tests gings per Fallschirm wieder zur Erde zurück. 
  • Weiteres Kriegs-Gerät....

Organ Mountains Wilderness - City of Stones State Park

13.-15.03.2023

Gleich anschliessend an das Armeegelände, das im Tularosa Becken in der Chihuahua-Wüste liegt, erheben sich die Organ Mountains mit ihren interessanten Felsformationen.

Am Fusse dieser Berge finden wir unseren Übernachtungsplatz im Aguirre Spring Camping. Auch hier bekommen wir die Frühlingsferien zu spüren - beinahe jeder Platz ist belegt.

Nach einer ruhigen Nacht nützen wir die Gelegenheit für eine Wanderung. Der Pine Tree Trail führt 6.5km über Stock und Stein hoch und runter, zwischen Wachholderbüschen, knorrigen Eichen und Sotol/Mezcalpflanzen hindurch. Immer wieder haben wir einen wunderbaren Blick in die Ferne über die Wüste.

Das bleibt auch so auf der Weiterfahrt nach Westen, wo wir einen Abstecher zum City of Rocks State Park machen. Es sieht aus, als ob hier - Mitten in der Wüste - vor 30 Mio. Jahren mit Bauklötzen gespielt wurde. 

Heute ist der Park ein beliebtes Ausflugsziel mit Camping. Da Ferien sind, haben wir leider Pech und alles ist schon ausgebucht.

Wir finden einen Schlafplatz im 60km entfernten Deming auf dem Parkplatz der D.H. Lescombes Winery.

Die Familie Lescombes wanderte 1981 aus dem Burgund/Frankreich nach New Mexico aus und ist heute der grösste Weinproduzent in New Mexiko.

Die beiden Brüder Florent und Emmanuel Lescombes produzieren über 40 verschiedene Weine - sechs davon haben wir degustiert ;o))

Arizona - Douglas/Grenze Mexiko - Bisbee

Heute verlassen wir New Mexico und fahren nach Arizona.

Dieser Staat ist ca. sieben Mal grösser als die Schweiz und hat gleich viele Einwohner. In dieser einsamen trockenen Wüsten- und Halbwüstengegend werden wir also nicht sehr vielen Menschen begegnen.

Wir fahren südwärts nach Douglas an die mexikanische Grenze. Eigentlich würden wir ja schon sehr gerne einen Abstecher über die Grenze machen, aber wir sind aus einem ganz anderen Grund hier. Wir möchten den legendären Grenzzaun USA/Mexiko sehen.

 

Die Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko ist 3'145 Kilometer lang. Auf einer Länge von ca. 650km steht ein bis zu 9m hoher Stahlzaun, der illegale Einwanderer aus Mexiko abhalten soll.

 

Grenzzaun USA/Mexiko auf Facebook - kein Hindernis zu hoch....

1877 wurden in den Mule Mountains/Maultierberge rings um das spätere Bisbee Spuren von Blei, Kupfer und Silber gefunden. Schon bald wurde der Ort von Goldsuchern und Spekulanten überrannt, in der Hoffnung, hier reich zu werden.

Der Bergbau in den Mule Mountains war sehr erfolgreich, und Bisbee wurde zu einem der reichsten Minenorte der Welt. Hier wurden 85 Tonnen Gold und mehr als vier Millionen Tonnen Kupfer geschürft, nebst Unmengen von Silber, Blei und Zink.

 

Mit über 20‘000 Einwohnern im Jahr 1910 war Bisbee eine der grössten Städte im Westen. Heute stehen viele der grossen mehrstöckigen Gebäude leer und die Einwohnerzahl ist bis auf 5'000 geschrumpft. Neben Joga-Kursen, Massage-Angeboten und Tarot-Karten legen kann der Tourist sich in den zahlreichen 'Lädeli' mit allerlei Schnick-Schnack eindecken. Viel ist hier nicht mehr los!

Tombstone

16.-20.03.2023

Wir reisen in die Vergangenheit nach Tombstone - eine alte Western Stadt.

Der Wind und die Postkutschen wirbeln den Strassensand auf, Cowboys in staubigen Kleidern mit Revolvern im Holster warten auf die nächste Schiesserei, während der Sheriff - gemütlich an einem Pfosten lehnend - den Ort im Auge behält. Da wird es still auf der Hauptgasse - Wyatt Earp, seine Brüder und Doc Holliday marschieren durch den Ort.

  

1879 kaufte der Goldsucher Ed Schieffelin ein Stück Land und gründete Tombstone/Grabstein. Er nannte den Ort so, weil ein Freund meinte, alles was er in dieser verlassenen Gegend finden werde, sei sein eigener Grabstein/Tombstone.

Der Ort wurde zu einem der letzten Boomtowns an der amerikanisch-mexikanischen Grenze und wuchs bis Mitte der 1880er Jahre von 100 auf rund 14‘000 Einwohner. 

1881 kam es zum bekannten Schusswechsel zwischen den Earp-Brüdern Wyatt, Virgil und Morgan, sowie Doc Holliday mit den Cowboys Ike und Billy Clanton, Frank und Tom McLaury und Billy Claiborne. 

 

Auf dem Boothill etwas ausserhalb von Tombstone liegen letztere begraben. Die Friedhöfe im Wilden Westen wurden Boothills genannt, weil die meisten der dort Bestatteten 'mit angezogenen Stiefeln/Boots' beigesetzt wurden.

Organ Pipe Cactus National Monument

19.-21.03.2023

Wieder zurück in der Gegenwart fahren wir durch Tucson zum Organ Pipe Cactus National Monument in der Sonora-Wüste.

Hier campieren wir direkt an einem ausgetrockneten Fluss auf einem riesigen Gelände ausserhalb des Parks. Die Temperaturen fallen auf 10°C. Schnell sammeln wir Holz und freuen uns, wieder einmal an einem Lagerfeuer zu sitzen.

Zwar haben wir uns schon in Mexiko im Botanischen Garten von Helia Bravo Hollis ausführlich mit den verschiedensten Kakteen beschäftigt, aber hier in den Vereinigten Staaten ist es der einzige Ort, wo Orgelpfeifenkakteen zu sehen sind.

 

Hier erleben wir auch wieder einmal, wie klein doch die Welt ist. Genau zu dem Zeitpunkt als wir vom Visitor Center in den Park losfahren wollen, kreuzen Katrin und Hans-Jürgen aus Deutschland unseren Weg. Das letzte Mal haben wir uns vor vier Jahren in Bolivien getroffen. Nach einem kurzen Schwatz beschliessen wir, den Abend gemeinsam zu verbringen.

 

Aber zuerst geht es jetzt auf Kakteen-Safari! 

Der Orgelpfeifenkaktus kann über 150 Jahre alt werden und bringt seine erste Blüte erst im Alter von etwa 35 Jahren hervor. Durchschnittliches Wachstum pro Jahr beträgt ca. 6 cm.

Kalifornien/Borrego Springs

22.-24.03.2023

Die Wüstenfahrt geht weiter westwärts und kurz nach Yuma überqueren wir die Grenze zu Kalifornien.

 

Da wir nahe an der mexikanischen Grenze entlang fahren, erhaschen wir auch immer wieder einen Blick auf den Grenzzaun der USA.

Zu unserem Erstaunen türmen sich plötzlich grosse Sanddünen neben uns auf. Sind wir jetzt in Afrika, im Mittleren Osten oder in den Vereinigten Staaten gelandet? Nein es sind die bis zu 10m hohen Imperial Sand Dunes.

 

Unser Ziel für die nächsten Tage ist Borrego Springs in der Mojave Wüste. Hier werden wir Heike und Peter treffen. Wir sind in Equador, Kolumbien und Mexiko ab und zu zusammen gereist. 

Um Borrego Springs hat der Künstler Ricardo Breceda ca. 130 Metallskulpturen in der Wüste verteilt aufgestellt. Die Skulpturen stellen Tiere dar, die vor Millionen von Jahren in diesem Gebiet lebten oder die lokale Geschichte dieser Gegend repräsentieren. 

Heute Donnerstag wandern wir vier den Palm Canyon Trail. Dieser Weg führt uns in eine felsige Schlucht zu einem der letzten natürlich vorkommenden einheimischen kalifornischen Palmenhaine.

Da es in den letzten Tagen immer wieder geregnet hat, ist an eine Flussüberquerung nicht zu denken und so suchen wir uns den Weg über kleinere und grössere Felsbrocken zur Oase.

Leider fielen vor wenigen Jahren 60 Palmen einem Brand zum Opfer und so erfreuen wir uns an den wenigen noch stehenden Fächerpalmen.

Wir überqueren das Küstengebirge auf einer Höhe von 1300müM Richtung Los Angeles und besuchen das Ausstellungs- und Wirkungsgelände von Ricardo Breceda.

Unglaublich viele Skulpturen warten hier auf Kundschaft. Er meint, ein Dino oder eine Schlange würde sich doch ganz gut auf unserem Dach machen ;o))

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