Mit seinen beinahe 50 Ländern, mit seiner grossen Vielfalt an Sprachen, Kulturen und Sehenswürdigkeiten bietet dieser Teil der Welt auf relativ kleinem Raum mehr als jeder andere. Europa ist der interessanteste Kontinent, den wir kennen.
Mit dem Camper geht's über Lichtenstein und Frankreich nach Deutschland
Nachdem unsere zwei Zuhause in Knonau und Bad Ragaz geräumt und alles eingelagert, verschenkt oder entsorgt ist, müssen noch die letzten Utensilien im Camper verstaut werden.
Jetzt geht das Camperleben los! Wie lange werden wir wohl unterwegs sein?
Da Roby noch eine Woche arbeitet, ist unsere erste Station der Campingplatz in Triesen/Liechtenstein. Beim Einleben merken wir rasch, dass unsere "Einrichterei“ mit den neun Kisten in der Garage noch nicht optimal ist. Also alles wieder raus! Bei einer Auslegeordnung entscheiden wir uns nochmals gegen weitere Kleider, Schuhe und Kleinkram - also raus damit.
Schliesslich wollen wir mit unserem Camper noch auf die Waage und hoffen, er hat jetzt genug "Speck" weg, so dass wir möglichst wenig Übergewicht haben bzw. mit allem Drum und Dran nicht über 3'500kg wiegen.
Der Tag auf dem Camping Mittagspitze in Triesen/Liechenstein beginnt wolkenverhangen und regnerisch. In Liechtenstein wird am CH-Nationalfeiertag gearbeitet, also bringe ich Roby nach Balzers, gehe in einer Regenpause joggen und mache mich anschliessend ans Tageswerk. Ich will unbedingt ein gutes Stück Fleisch für den Grill einkaufen. In einer Metzgerei in Schaan werde ich fündig. Ein für sechs Wochen am Knochen gereiftes CH-Steak wird Roby heute Abend sicher freuen! ;o))
Wo werden wir wohl nächstes Jahr 1. August feiern??
Am Nachmittag verkaufe ich noch meinen EOS :o(( Mein Herz schmerzt – aber für die grosse Reise muss dieses Opfer sein!
Wieder einmal ist unsere Frachtschiffreise nach hinten verschoben worden – mühsam! Mittlerweile soll es der 1. Oktober sein. Entweder können wir jetzt (schon zum zweiten Mal) umbuchen, oder wir müssen unsere Reiseroute ändern und fahren zuerst nach Brasilien und erst nächstes Jahr nach Ushuaia.
Nach einem Telefongespräch mit unserem Reisebüro haben wir ein neues Datum und ein neues Schiff. Also von der Grande Atlantico zur Grande Brasile zur Grande Angola. Neues Abreise-Datum ist nun der 8. September. Schaumermal!!
Der Tag erwacht, die Sonne scheint - für uns ein ganz spezieller Tag.
Die Festvorbereitungen für unser Abschiedsfest sind in vollem Gange und um 15.30h treffen die ersten Gäste auf dem Hof Waldegg oberhalb von Abtwil ein. Bei gemütlichem Apéro und anschliessendem Grill werden Ferienerfahrungen ausgetauscht, erhalten wir noch letzte Tipps für unsere lange Reise und es fliessen auch immer wieder ein paar Abschiedstränen.
Die Überraschung ist gross, als eine neunköpfige 'mexikanische' Lehrerband uns ein Ständchen bringt - der Inhalt des Liedes ist zwar alles andere als mexikanisch! ;o))
Dafür versetzt uns das 'Duo Mariachi Flores' mit seiner Darbietung in echte Reiselaune und somit in unsere neue Welt. Damit uns auf unserer Reise auch nichts passieren kann, trägt uns Ernst zum Schluss noch den Alpsegen vor. Zum Abschluss des Abends werden wir von allen unseren Familien und Freunden mit einem riesigen 'Reisezustupf' überrascht. Allen nochmals ein herzliches Dankeschön für alles. Es war ein toller Abschied und wir werden euch alle in unserem Herz in die weite Welt mitnehmen.
Diesem 'offiziellem' Abschiedsfest sind andere geschäftliche oder private Verabschiedungen vorausgegangen oder werden diesem Fest noch folgen. Die Organisatoren oder Gastgeber machen uns den Abschied nicht leicht - das Weh ist gross, der Tag der Abreise nach Hamburg kommt unweigerlich näher (24. August).
Vom 5. - 24. August gewähren uns Anita, Simon, Gian und Zoe Gastrecht in Abtwil. Hier haben wir nochmals Zeit unseren Camper optimal auf die Reise vorzubereiten.
Auch unser Tagesablauf soll eine gewisse Struktur erhalten - bis neun Uhr schlafen ;o)) - Sport machen :o/ - unsere Enkel geniessen - Ausflüge mit der Familie......
Es war eine wunderschöne Zeit und wir haben jede Minute ausführlich genossen. Herzlichen Dank ihr Lieben für alles!
Am Mittwoch geht es nun endlich in Richtung Hamburg los, wo unser Container-Schiff voraussichtlich am 12.09.2016 in See stechen wird.
24. - 26.08.2016
Am 24. August ist es nun soweit. Der Abschied in Abtwil fällt sehr schwer und nachdem wir Gregory vom Kindergarten abgeholt haben gibt es nochmals einen tränenreichen Abschied in Knonau.
Jetzt geht's aber nordwärts. Wegen unserer Überlast fahren wir durch Frankreich (die Franzosen kontrollieren ev. nicht so genau) und machen unseren ersten Halt in Strassburg. Wir spazieren durch die Altstadt und geniessen nochmals die französische Küche.
Am anderen Tag wechseln wir die Rheinseite, besichtigen Speyer (eine der bedeutendsten Städte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen) und fahren noch bis Frankfurt weiter. Die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz erweist sich als schwierig und so geben wir uns mit dem Parkplatz am Südfriedhof zufrieden.
Die sehenswerte Innenstadt besichtigen wir mit der U-Bahn und auf 'Schusters Rappen'. Am späteren Nachmittag geht's weiter über Kassel (gähn) nach Marburg.
26. - 29.08.2016
Marburg, eine Universitäts-Stadt auf einem Hügel, begrüsst uns schon von weitem. Wir schwingen uns auf unsere Bikes und fahren zur Altstadt hoch - ein ganz schöner 'Chrampf' :o(
Die schönen, gut erhaltenen Fachwerkhäuser und das Schloss ganz oben entschädigen uns aber für die Mühe.
Beim nächsten Ziel - Göttingen - machen wir Bekanntschaft mit der berühmten Gänseliesel. Sie soll das meistgeküsste Mädchen der Welt sein. Alle neuen Doktoranden drücken ihr nach bestandener Prüfung zum
Dank einen Kuss auf die Wange.
Der Abend beschert uns dann ein heftiges Gewitter und Hagel. Das Wasser steht knöcheltief und von den Bäumen brechen grosse Äste ab. Jetzt heisst es aufräumen. Alle helfen einander die Äste von den Camper-Dächern zu holen und wieder alles trocken zu legen (das Schlafzimmer wird zum Trockenraum).
Am anderen Morgen ist alles wieder ganz friedlich und zum Glück gibt's keine Schäden. Nun stehen zwei dringende Erledigungen auf dem Programm. Roby muss den Marderbiss am Schlauch der Scheibenwaschanlage flicken und ich die in Deutschland offensichtlich unbeliebten 500 €-Scheine auf einer Bank in kleinere umzutauschen. Ich hab schnell gemerkt, dass ich den weitaus schwierigeren Job gefasst habe. Keine Bank will wechseln, es könnte ja Drogengeld sein. ;o) Nach Langem kann ich meine Aufgabe auf der Landeszentralbank erledigen, uff!
Auf der Weiterfahrt nach Hannover legen wir noch einen Zwischenhalt in Hildesheim (nur kurzer Spaziergang) ein.
In Hannover beziehen wir einen Parkplatz am Maschsee, unweit der Innenstadt. Selbstverständlich, wenn Roby einen solchen See sieht, heisst es sofort – den umrunden wir!!
Gesagt getan, es führt kein Weg daran vorbei – früh am nächsten Morgen geht's joggend um das Gewässer!
Auf der Weiterreise bemerken wir langsam, dass es flach und flacher wird und wir nun wirklich im Norden von Deutschland angekommen sind. Celle, eine kleines und bezauberndes Städtchen mit vielen Reihen von Fachwerkhäusern gefällt uns sehr und so schlendern wir durch die Gassen, trinken ein Hefeweizen und schauen den Menschen beim Schoppen zu – wir dürfen ja nicht mitmachen (sind 220kg zu schwer).
Am Abend treffen wir uns mir Claudia und Thorsten. Sie übergeben uns eine Spurstange und zwei Klappsessel, die wir für Reto (Schweizer Camper in Uruguay) nach Südamerika mitnehmen. Später führen sie uns zu einem wunderschönen Übernachtungsplatz inmitten der Natur, über uns ein Windrad. Wir sitzen ein Weilchen zusammen und lassen uns Tipps von diesen beiden ehemaligen Südamerika-Reisenden geben. Spät am anderen Morgen, als Claudia ihren Hund Atze Gassi führt, findet sie uns noch immer auf diesem friedlichen Platz vor.
Uns gefällt es hier super, vor allem stehen aber auch noch verschiedene Hausarbeiten an (Haare schneiden, Camper putzen, Keller aufräumen) - auch das gehört dazu.
Am Nachmittag fahren wir weiter nach Bremen. Auf einer Weserinsel stellen wir unseren Camper ab und fahren mit den Bikes in die Stadt. Wir besichtigen zuerst den Marktplatz mit dem wunderschönen Rathaus und dem Dom und suchen und suchen und suchen…. und finden dann doch noch ‚Die Bremer Stadtmusikanten‘!
Nach einer Altstadtumrundung per Bike schlendern wir durch die engen Gassen des Schnoorviertels und lassen uns zum Nachtessen Matjes (roher Fisch) mit Bratkartoffeln im 'Kleiner Olymp' schmecken. Das muss natürlich wieder abtrainiert werden und so ist am Morgen wieder joggen angesagt. Nachdem ich micht in Marburg schon so total verlaufen habe, passiert es mir hier auch wieder. Ist doch nur eine kleine Insel, aber ich habe das Gefühl schon irgendwo in der Pampa Südamerikas zu stecken – Hilfe!
Neben Celle gefällt uns auch Lüneburg sehr. Die Fachwerkhäuser hier haben aber wieder einen anderen Stil. Das Besteigen des Wasserturms lohnt sich, hat man doch eine schöne Aussicht über die ganze Stadt.
Die Besichtigung des nahegelegenen Schiffshebewerks bietet ein sehenswertes technisches Schauspiel. Dieses bietet modernen Frachtschiffen die Möglichkeit eine Höhe von 38 Metern zu überwinden (siehe Video dazu).
Die Besichtigung des Schiffshebewerks in Scharnebeck, Nähe Lüneburg/Deutschland bietet ein sehenswertes technisches Schauspiel. Dieses moderne Bauwerk bietet Schiffen die Möglichkeit eine Höhe von 38 Metern zu überwinden.
03.09. - 06.09.2016
Das Wetter verschlechtert sich, wärmere Kleider sind gefragt – ausgerechnet jetzt, wo wir doch die Heide sehen möchten. Trotzdem setzen wir unsere Reise fort nach Undeloh in der Lüneburger Heide. Roby kann mich sogar bei diesem nass-kalten Wetter noch zu einer Heide-Bike-Tour
überreden. Petrus muss ein Biker gewesen sein – kaum auf dem Sattel lichten sich die Wolken und es wird schön.
Es ist herrlich durch die ruhige und blühende Heide zu biken. Wir kommen an Scharen von Gänsen vorbei aber leider sehen wir keine Heidschnucken (Schafe, die wie Wild zu essen sein sollen). In Wilsede, einem schnuckligen kleine Ort mit Riet-Gras gedeckten Bauernhäusern lassen wir uns das Salzsieden erklären. Und wie das so ist - die Welt ist klein – einer dieser Sieder berichtet uns aus seiner Zeit, als er vor 55 Jahren in die Schweiz ausgewandert und in Altdorf bei der Dätwyler AG in Altdorf/Uri (Nachbarort, wo wir aufwuchsen) Arbeit gefunden hat.
Auf unserem Stellplatz in Undeloh machen wir die Camper-Bekanntschaft von Irene und Gerd aus Bremen. Bei Weisswein und gemeinsamen Nachtessen (Bratkartoffeln und Fisch) tauschen wir unsere Reise-Erfahrungen aus. Gemütlich sitzen wir noch bis in die Nacht hinein zusammen und teilen am nächsten Morgen auch unsere Frühstücke.
Bei trübem Wetter geht’s weiter über Buxtehude (nett) nach Stade, eine schmucke Kleinstadt. Dort ist alles auf den Beinen, der etwas vom Flohmarkt günstig ergattern möchte.
Da es schon bald zu regnen beginnt fahren wir weiter zum Camping Krautsand am Elbstrand.
Hier wollen wir wieder einmal zwei Nächte bleiben, etwas ausruhen, Blog schreiben und haushalten. Am Morgen ist joggen auf dem Elbe-Deich angesagt. Langsam verabschieden sich auch die Schweizer Lebensmittel. Keinen Kaffeerahm mehr, Käse, Milch und Butter aufgebraucht, letzte Flasche Rotwein aus unserem Keller getrunken. Was uns noch bleibt – Fondue, Aromat, Mayo und Senf ;o))
Am Nachmittag sitzen wir gemütlich in einem Strandkorb an der Elbe, geniessen ein kühles Bier und sind beeindruckt über die gewaltigen Ausmasse nahe ans uns vorbeiziehender Container-schiffe. In ca. einer Woche werden wir auf einem ähnlichen in die entgegengesetzte Richtung hier wieder vorbeifahren.
Ein kleiner Eindruck von der Elbe bekommen wir, als wir in Wischhafen die Fähre über die Elbe Richtung Hamburg nehmen. Gegen Abend erreichen wir – zwar nur langsam, da viel Stau - unseren Stellplatz 'Am grünen Deich' nahe des Hafens, wo wir bis Montag auf unser Containerschiff warten.
06.09. -12.09.2016
Einen Camper-Stellplatz 'Am grünen Deich' stelle ich mir zwar etwas anders vor. Wie Sardinen in eine Büchse gequetscht, stehen wir Camper an Camper -1989 haben wir noch im Hotel Atlantic Kempinski übernachtet ;0))
Aber was soll’s, wir sind nahe zum Hafen, denn wir müssen noch mit unserer 'neuen' Autonummer dorthin fahren!
Unseren ersten Abend in Hamburg feiern wir mit Grill und gutem Wein.
Am nächsten Tag, bei einer Stadtrundfahrt mit dem Touribus, verschaffen wir uns einen guten Überblick, den wir noch zu Fuss, S-Bahn, Bike und joggend vertiefen.
Für die vier Wochen auf See ist nun nochmals Packen angesagt. Auch Blog und Newsletter wollen nochmals aktualisiert werden. Dafür besuchen wir McDonalds - hat WLAN - aber nur seeehr langsam - und gönnen uns dort ein Eis.
Zu einer Bike-Tour nach Blankenese hat's auch noch gereicht. Dabei haben zwei Rad-Speichen den Geist aufgegeben, die wir glücklicherweise noch vor der Abfahrt austauschen konnten.
Mit einem Containerschiff geht's nach Afrika, dann nach Südamerika
....
Per Flugzeug aus Santiago/Chile kommend
18.08.-01.10.2017
Bei strahlendem Sonnenschein überqueren wir von Santiago de Chile kommend die verschneiten Anden Richtung Schweiz.
Nach 24 Stunden Reisezeit landen wir müde aber überglücklich und werden von der ganzen Familie stürmisch empfangen. Es ist herrlich wieder daheim zu sein!
Bahraini-Treffen
Samstag, 19. August
Schon einen Tag nach unserer Ankunft haben wir Programm. Das diesjährige Bahraini-Treffen steht an.
Wir vier Familien, die in den 80er Jahren in Bahrain gelebt haben, treffen uns einmal im Jahr zu einer Wanderung mit anschliessendem gemütlichen Beisammensein.
Heute führen uns Nicole und Christoph zum Atzmännig.
Mit der Sesselbahn erklimmen wir die ersten Höhenmeter und wandern dem Grad entlang zur Chrützegg. Nach einem typisch schweizerischen Mittagessen - und in Begleitung von Schafen und Ziegen -
geht es zurück zur Talstation.
Bei einem feinen Zabig und ein paar guten Tropfen werden - bis in den Abend hinein - die alten Zeiten wieder in Erinnerung gerufen.
Rundfahrt auf dem Hallwilersee
Donnerstag, 24. August
Eine Schifffahrt, die ist lustig……. und die Kinderaugen leuchten!
Bei strahlendem Sonnenschein lassen wir uns von der ‚Brestenberg‘ über den Hallwilersee fahren. Vorbei an den Rebbergen geniessen wir die Aussicht auf die schöne grüne Schweiz!
Mättler-Treff
02.09.2017
Heute Samstag freuen wir uns, liebe Freunde und meine ehemaligen Arbeitskollegen der Schule Matt in die Arme zu schliessen.
Manuela und Sergio zeigen uns ihr neu gebautes schmuckes Haus. Ein feines Essen und ein guter Tropfen Wein begleiten das gemütliche Beisammensein.
Herzlichen Dank liebe Manuela, lieber Sergio.
Mier freuet üs uf üchers Baby!
GADC-Meeting in der Schweiz
08.-09.09.2017
Vor einem Jahr - am 12.09.2016 - haben wir zusammen mit Michaela und Tobias die grosse Fahrt über den Teich - nach Südamerika - angetreten.
Mit Mike, dem fünften Mitglied, gründeten wir schon bald den GADC - Grande Angola Drinking Club.
Unsere Treffen fanden nach jedem Nachtessen auf Deck statt. Es gab Johnnie Walker Red Label - den einzigen Whisky, den wir auftreiben konnten ;o)) - und einen Gin als 'Verdauerli'.
Michaela und Tobias besuchen uns heute in der Schweiz zu einem GADC-Meeting. Leider fehlt Mike, der mit seinem roten Sprinter irgendwo in Bolivien rumfährt. Es ist ein tolles Wiedersehen und wir haben einander viel über unsere Reisen zu erzählen. Trotz Regen wagen wir einen Ausflug nach Luzern.
Im ‚Heuli‘ in Abtwil AG
20.08.-10.09.2017
Die ersten drei Wochen unseres Heimaturlaubes wohnen wir bei Anita und Simon und unseren Enkelkindern Gian (3½) und Zoe (1½) im ‚Heuli‘.
Schon kurz nach unserer Ankunft kann Zoe ‚Grosi' und 'Grossdädy‘ rufen, was uns natürlich mächtig stolz macht! Wir geniessen das ruhige Landleben zusammen mit der ganzen Familie.
Höllgrotte Baar
17.09.2017
Es wird langsam Herbst und das Wetter ist nicht mehr so toll. Deshalb unternehmen wir mit den Kindern einen Ausflug in die Höllgrotte. Da gilt es ds'Tüfeli, ds'Krokodil, d'Schildchrott,
d'Schlange, und viele mehr zu entdecken!
Sogar Grossdädy findet einen Schatz, ganz tief hinten in einer Grotte....! ;o))
Anschliessend gibt es eine feine Wurst vom Grill.
Feuerwehr-Übung Kantonsspital Baden
20.09.2017
Die drei Jungs sind Feuer und Flamme - heute gibt es Feuerwehrautos, Ambulanz, Polizei und Rega zum Anfassen.
Pünktlich um 14 Uhr landet ein Helikopter der Rega auf dem Übungsgelände des Kantonsspital Baden, eines der vielen Highlights des Nachmittags. Einmal in einem Polizeiauto in der Verbrecher-Zelle sitzen, im Löschfahrzeug das Horn betätigen oder mit Feuerwehr-Helm ausgerüstet mit einem echten Feuerwehrschlauch Wasser spritzen.
Knonau
11.-30.09.2017
Die zweite Hälfte unseres Heimaturlaubes logieren wir in in unserem ehemaligen Heim bei Sandra und Guillermo und den beiden Enkeln Gregory (6) und Louis (3½).
Auch hier vergehen die Tage viel zu schnell und wir müssen bald wieder ans Packen denken.
Liebe Familie
Die sechs Wochen Heimaturlaub sind bereits vorbei und wir werden unsere Reise durch Südamerika weiterführen. Wir nehmen viele schöne Erinnerungen mit und werden bis zum nächsten Besuch davon zehren.
Danke:
Zoe - dass du uns so schön Grosi und Grossdädy gerufen hast
Louis - dass du jeden Morgen noch schnell zu uns ins Bett gehüpft bist
Gian - dass wir dich babysitten durften
Gregory - dass wir dich im Kindergarten besuchen konnten
Simon - dass wir dein selbst gebrautes, köstliches Bier geniessen durften
Anita - dass du uns an den Wochenenden mit einem selbst gebackenen Zopf überrascht hast
Sandra - dass du ein Auge auf unsere Gesundheit hast
Guillermo - dass wir deine Whisky-Sammlung in Anspruch nehmen konnten
Miär händ iich alli ganz fetsch gärn!
Per Flugzeug geht's zurück nach Santiago/Chile
Per Flugzeug von Asunción/Paraguay kommend
25.05.-06.06.2018
Durch die Wolken erblicken wir die ersten grünen Wiesen des Schweizerischen Mittellandes, den Rhein, die klar und fein säuberlich abgegrenzten Felder und Äcker – wir sind wieder daheim!!
Endlich können wir unsere Lieben wieder in die Arme schliessen.
Die ersten drei Wochen wohnen wir in Abtwil im ‚Heuli‘ bei Anita, Simon, Gian und Zoe. Für die zweiten drei Wochen ziehen wir nach Knonau zu Sandra, Guillermo, Gregory und Louis.
Wir geniessen die Ruhe auf dem Land, die tolle Aussicht auf den Pilatus und die Rigi, das Zusammensein mit unseren Enkelkindern und die vielen Besuche von Familie und Freunden ;o))
Wir unternehmen mit unseren Enkelkindern Ausflüge in die nahen Wälder, machen Spielplätze unsicher, erobern mit ihnen Ritterburgen und wehren die Angriffe der Wikinger ab! ;o))
Treffen von Familien-Mitgliedern und einigen Freunde
Leider ist unsere Zeit in der Schweiz viel zu kurz, um alle unsere Familien-Mitglieder und Freunde zu treffen - schade. Vielleicht schaffen wir es beim nächsten Heimaturlaub.
Familien-Wochenende Meersburg DE
30.06.-01.07.2018
Mit unseren drei kleinen Rittern und dem Burgfräulein besichtigen wir die Burg Meersburg in Deutschland. Mit Schwert und Schild ausgerüstet, freuen sich die Kleinen auf dieses Abenteuer.
Die Burg ist voller Leben und wir begegnen nicht nur den Handwerksleuten, die auf der Burg arbeiten, wir haben sogar ein Treffen mit einem Ritter ;o))
Sofort wird das Gelernte umgesetzt und die Schwertkämpfe beginnen!!
Per Flugzeug geht's zurück nach Asunción/Paraguay
Per Flugzeug aus La Paz/Bolivien kommend
26.03.-06.05.2019
Endlich haben wir es geschafft! Nach 30 Stunden Reisezeit sind wir in Knonau und hier ist alles noch ruhig – das heisst unser fünftes Enkelkind hat auf uns gewartet ;o))
Aber zwei Tage nach unserer Ankunft kommt Hektik auf, denn jetzt will das neue Familienmitglied definitiv ihre zwei Brüder Gregory und Louis, die Eltern Sandra und Guillermo und natürlich uns kennen lernen.
Wir geniessen die kurze Zeit mit unseren fünf Enkelkindern in vollen Zügen.
Die beiden Pechvögel Gian und Louis müssen wir ganz speziell im Auge behalten, denn mit einem gebrochenen Oberarm und einem gebrochenen Schlüsselbein sollten die beiden wilden Krieger doch etwas kürzer treten ;o)
Heute Montag wird in Zürich der `Böög‘ verbrannt und alle Zürcher haben einen arbeitsfreien Tag.
Wir benutzen diese Gelegenheit und besichtigen in Luzern die Museggmauer/Stadtmauer mit ihren neun Türmen.
Die drei Wochen in Knonau gehen im Flug vorbei und der Umzug nach Abtwil steht bevor. Wie jedes Jahr dürfen wir für die letzten drei Wochen mit dem Wohnwagen von Sandra und Guillermo auf dem ‚Heuli‘ bei Anita und Simon campieren.
Der Wettergott meint es nicht sehr gut mit uns und am ersten Morgen erwachen wir bei leichtem Schneefall.
Es ist kalt, Regen und Schnee wechseln sich ab – brrrr!!
Trotzdem lassen wir uns die Laune nicht verderben und wagen uns mit der ganzen Familienschar raus an den Mittelaltermarkt in Luzern.
Mit unseren drei unermüdlichen Rittern und den zwei Burgmädels unternehmen wir eine Reise zurück ins Mittelalter zum Schloss Hallwyl.
Der Frisör kommt! Mockä, Flockä, Lila und Marli bekommen heute Ihre Sommerfrisur verpasst. Ein Ereignis, das sich niemand entgehen lassen möchte ;o))
Jenn, Oli und ihr Hund Jacky/Köterli besuchen uns in Abtwil. Die beiden haben sich vor Kurzem einen Camper gekauft und bereits einige interessante Reisen hinter sich. Rasch ist klar, dass der nächste Grill-Treff in Mexiko oder USA stattfinden wird - 2021 ;o))
Nun heisst es aber wieder Abschied nehmen von unseren 'Schätzis'. Unser Heimaturlaub in der Schweiz ist vorbei :o(
Wir hoffen, dass unser Camper startbereit in Chile auf uns wartet und wir unsere Reise Richtung Norden fortsetzten können.
Liebe Sandra und Anita, lieber Simon und Guillermo
Herzlichen Dank, dass wir einmal mehr bei euch Asyl bekommen haben. Wir haben die Zeit mit euch und unseren Enkelkindern sehr genossen.
Mit dem Flugzeug geht's nun wieder nach La Paz/Bolivien zurück
Per Flugzeug aus Panamá City/Panamá kommend
15.02.2020 bis auf unbestimmte Zeit
Den Camper am Zoll in Panama abgegeben, Koffer gepackt, freuen wir uns auf die Ferien bei unseren Liebsten in der Schweiz.
Der Wettergott meint es gut mit uns und so erwartet uns nach der Landung in Zürich nur ein Temperatur-Unterschied von 17° ;o))
Es ist Fasnachtszeit und wir geniessen mit unseren Enkeln das fröhliche Treiben in Luzern und in Baar/ZG.
Aber dann geht's plötzlich Schlag auf Schlag! Das Corona-Virus Covid 19 dreht der Welt den Lebensnerv ab.
Die ersten europäischen Länder schliessen die Grenzen und in der Schweiz wird die Basler-Fasnacht abgesagt - ein erstes Raunen geht durchs Land. Nur langsam beginnen die Menschen den Ernst der Lage zu begreifen.
Der nächste Schock - auch die Schweiz schliesst die Grenzen, die Schulen, die Geschäfte und die Restaurants. Jetzt spielt sich unser Leben mehrheitlich zuhause ab.
Aus den anfänglichen Ausflügen zu den Spielplätzen mit unseren Enkeln werden nun Fahrradkreise und Waldspaziergänge, aber alles erst nach den obligatorischen 3 Morgenstunden Homeschooling pro Tag!
Da auch Mittelamerika inzwischen Bekanntschaft mit dem Corona-Virus gemacht hat und alle Grenzen geschlossen sind, sitzen wir in der Schweiz auf unbestimmte Zeit fest :o((
Es gibt schlimmere Orte für einen einen Reise-Unterbruch und so versuchen wir das Beste daraus zu machen ;o))
Bei der Firma Rüttimann in Abtwil/Schweiz durften wir kurz vor dem Corona-Lockdown die Arbeitsschritte von der frischen Birne zur Dörrbirne mitverfolgen und das weiche Endprodukt probieren. Es schmeckt herrlich!!
Die Birnwegge ist ein typisch schweizerisches bzw. ein Luzerner Hefegebäcke. Der gewürzte Birnenbrei wird aus getrockneten Birnen hergestellt, auf den Teig gestrichen, eingerollt und gebacken.
16.03.-30.04.2020
....und dazwischen fällt uns immer wieder mal die Decke auf den Kopf....aber 'We won't crack!! '
01.-24.05.2020
Acht Wochen nach den Schulschliessungen kehren die Schülerinnen und Schüler in ihre Klassenzimmer zurück. Da der Bundesrat keine genauen Pläne zum 'Wie' bekannt gab, liegt es in der Verantwortung der Kantone ein geeignetes Schutzkonzept auszuarbeiten.
Der Kanton Zürich entschliesst sich für die nächsten vier Wochen zum Unterricht in Halbklassen.
Für uns bedeutet das, Gregory und Louis gehen zwei Tage zur Schule und an drei Tagen ist weiterhin Home-Schooling angesagt.
Sie nehmen es mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis, vermissen sie doch ihre 'Gspänli' schon sehr und die Lehrer zuhause sind einfach zu streng! ;o/
Restaurants dürfen ebenfalls wieder Gäste empfangen - aber möchte ich mit Gesichtsmaske und Plastikhandschuhen bedient werden?
Leider gibt es für unsere Heimreise zum Camper in Panama immer noch kein Lichtblick am Horizont. Also weiterhin warten und auf den nachmittäglichen Freigängen die Natur geniessen.
Nach zehn Wochen zuhause rumsitzen, wagen wir uns, den Ausflugsradius etwas zu erweitern.
Vom Home-Schooling geprägt, tauchen wir ein in die Geschichte der Entstehung der Schweiz und unternehmen einen Sonntagnachmittag-Spaziergang in der 'Hohlen Gasse'.
Hier an diesem geschichtsträchtigen Ort soll Wilhelm Tell 1307 nach den Worten - "Durch diese hohle Gasse muss er kommen!" - den habsburgischen Landvogt Hermann Gessler mit der Armbrust erschossen haben.
Bei einem Eis - in gebührendem Abstand zu anderen Schleckmäulern - geniessen wir das schöne Küssnacht am Vierwaldstättersee.
21. Juli 2020
So wie es zurzeit aussieht, werden wir noch länger nicht nach Panama - wo unser Camper parkiert ist - zurückkehren können. Daher geht's bis auf Weiteres mit Rucksack, ÖV, Mietauto oder Flugzeug nach Frankreich und ev. Spanien.
Liebe Sandra, lieber Guillermo, liebe Enkelkinder
Für eure geduldige Gastfreundschaft bedanken wir uns von ganzem Herzen und hoffen, dass euer Leben nach unserem 6-monatigen Besuch bald wieder in normale Bahnen zurückkehren wird.
Mir händ üch alli ganz fescht gärn :o))
Mit Rucksack, Eisenbahn (TGV) und Mietauto geht's von Zürich nach Montsoreau/Frankreich
Blau - 2020 Braun - frühere Reisen
Seit März hat das Corona-Virus Europa fest im Griff und wir warten hier in der Schweiz auf die Rückreise in unser Heim in Panama.
Unser Camper steht Hitze und Feuchtigkeit ausgesetzt - nicht vorbereitet auf diese lange Pause - 9000km entfernt, auf dem Zollgelände in Panamá City.
Da von Panamá noch länger keine Grenzöffnung zu erwarten ist, machen wir uns als Rucksack-Touristen auf nach Frankreich. Mit dem TGV geht es über Paris nach Angers im Tal der Loire. Das ganze Flusstal zählt zum UNESCO Welterbe.
24.07.-07.08.2020
Unsere Freunde Vero und Marcel – Overlanders und Weltenbummler – mussten ihre Reise auch unterbrechen und sitzen nun fest an der schönen Loire in Montsoreau.
Da unser letztes Treffen Weihnachten 2018 in Montevideo/Uruguay schon etwas her ist, freuen wir uns riesig auf ein Wiedersehen.
Montsoreau ist eine kleine Gemeinde mit ca. 450 Einwohnern und eines der vielen schönen Orte an den Ufern der Loire.
Im Mietauto erkunden wir nun die Umgebung.
Auch das Nachbardorf - Candes-Saint-Martin - kann mit einem alten Schloss und einer interessanten Kirche aufwarten. In dieser Kirche liegt der Mantel-teilende Heilige Martin begraben.
La Loire
Die Loire ist mit einer Länge von über 1000 Kilometern der längste Fluss Frankreichs und gilt als einer der letzten ungezähmten Flüsse Europas.
Im Unterlauf ist die Loire noch heute ein frei fliessendes Gewässer ohne Staudämme oder Schleusen. Durch die grosse Menge an Geschiebe, das der Fluss transportiert, entstehen laufend neue Sandbänke, die ideale Lebensbedingungen für Flora und Fauna bieten.
Auf einer drei-stündigen Kanufahrt von Montsoreau nach Saumur lasse ich mich von Röbä 'kutschieren', denn ich besitze wenig rudertechnisches Talent. Dafür geniesse ich die Aussicht auf die vorbeiziehenden Orte aus einer anderen Perspektive um so mehr ;o))
An einem der lauen Sommerabende lädt uns ein Nachbar zu einer Bootstour auf die Loire ein. In seinem Fischerboot lassen wir uns genüsslich in den Sonnenuntergang treiben.
Loire-Schlösser
Über 400 Schlossanlagen säumen die Ufer und das Hinterland der Loire. Unsere Zeit hier reicht leider nur um ein paar wenige zu besichtigen.
Château de Villandry
Dieses Schloss wurde als letztes während der Renaissance 1532 im Loire-Tal errichtet. Die Hauptattraktion sind aber die Gärten, die das Schloss umgeben. Die dekorativen Terrassenanlagen mit den Ziergärten, die Ornamentbeete aus Buchsbaum und die Gemüsebeete mit ihrem intensiven Sellerie-Aroma ziehen uns magisch an.
Château Bréze
Das um 1063 erbaute Château Bréze steht auf einem gut erhaltenen Tuffstein-Höhlennetz. Die mehr als einen Kilometer lange Untergrund-Tour bietet einen guten Einblick in das Verteidigungssystem der damaligen Zeit. Im neun Meter tiefen Trockengraben – der Burggraben gehört zu den tiefsten in Europa – befanden sich Ställe, Küchen, eine Bäckerei, eine Seidenraupenzucht und diverse Weinkeller mit Weinpressen.
Château de Chinon
Obwohl in Wirklichkeit eine Burg, zählt dieses Gebäude zu den Loire-Schlössern.
1044 fiel die Burg nach einer Schlacht an die Engländer. Diese wiederum verloren 1205 nach einer einjährigen Belagerung die Anlage an den französischen König Philippe II.
1429 fand hier auch die Begegnung zwischen Jeanne d’Arc und dem französischen Kronprinzen Karl VII. statt. Die Jungfrau von Orléans versprach ihm dabei, dass sie Orléans vom Joch der Engländer befreien und ihn zur Krönung führen werde. Ja, wer könnte da widerstehen?!
Château Montreuil-Bellay
Der Grundstein für dieses Schloss legte ein kleines Kloster im 11. Jahrhundert. Um 1026 liess der Graf von Anjou einen Wehrturm errichten und begann so mit dem Bau des Schlosses.
Zwischen 1941 und 1945 war Montreuil-Bellay ein Konzentrationslager für fahrende Volksgruppen.
Château de Saumur
Das Schloss steht hoch über der Stadt Saumur auf einem Felsplateau und überblickt die Loire.
Herzog Ludwig I. – Sohn König Johann II. – wollte auf dem Felsen eine Residenz schaffen, die mit derer seiner Brüder mithalten konnte. 1370 begann er mit dem schmucken Bau.
Château d'Angers
Château d’Angers liegt auf einem schroffen Felsen am Fluss Maine. Die Grafen von Anjou errichteten hier der strategischen Vorteile wegen ihre Haupt-Residenz. Das Schloss mit seinen hohen, weiss-schwarzen Türmen ist das unverwechselbare Wahrzeichen von Angers.
Abbaye Royale de Fontevraud
Die königliche Abtei und Klosterstadt wurde 1100 von Robert von Arbrissel - einem Wanderprediger - gegründet. Das damalige gemischte Kloster ist heute eines der grössten klösterlichen Anlagen Europas.
Während sich die Nonnen ausschließlich dem Gebete widmeten, wurden die dafür notwendigen Arbeiten von den Mönchen erledigt.
Das Kloster hatte von Anfang an eine starke Verbindung zu den Grafen von Anjou, welche die Kloster-Kirche zu ihrer königlichen Grablege bestimmten. Hier liegen unter anderem Heinrich II. von England und sein Sohn Richard Löwenherz begraben.
Maison Troglodytique
Die Gegend hier um die Loire besteht hauptsächlich aus Kalktuff und Schiefer. Breits in der Antike wurde der poröse Tuffstein abgebaut und zum Bau der Häuser und Schlösser an der Loire verwendet. Aus dem Schiefer wurden Dachziegel hergestellt.
Die Gewinnung von Tuffstein erfolgte oft von der Oberfläche her. In mühsamer Handarbeit mussten die Steine gelöst und aus bis zu 20m ans Tageslicht befördert werden.
Diese dadurch entstandenen Höhlen wurden anschliessend zu Wohnungen/Maison Troglodytique für einfachere Leute ausgebaut und boten eine konstante Ganzjahrestemperatur von ca. 15°C.
Das unterirdische Tunnelsystem im Loire-Tal soll inzwischen eine Länge von über 1000 km Länge aufweisen.
Schaumwein-Produzenten
Das Haus Bouvet Ladubay bei Saumur- gegründet 1851 - zählt zu den ältesten und auch bekanntesten Schaumwein-Produzenten im Loire-Tal.
Mit quietschenden Fahrrädern fahren wir durch die hauseigenen Tuffstein-Höhlen und besichtigen auf diese originelle Art den hier eingelagerten Wein.
Die anschliessende Degustation gibt uns einen guten Einblick in die lokale Weinherstellung, hauptsächlich Weiss- und Schaumweine. Zum Glück müssen wir anschliessend nicht noch mit dem Fahrrad nach Hause fahren !!! ;o))
Château Fosse-Sèche
Fosse-Sèche bei Brossay gehört zu den ältesten Weingütern der Loire. Erstmals 1238 erwähnt, wurde es von Benediktiner-Mönchen als Abtei gegründet. Die belgische Familie Pire übernahm 1989 dieses Anwesen und betreibt seitdem Bio-Weinanbau auf 17 Hektaren Land. Obwohl vom Schloss selber nur noch eine kleine Mauer übrig ist, darf 'Château' trotzdem noch auf den Wein-Etiketten aufgeführt sein.
Lieber Marcel
Herzlichen Dank für diesen Film zur Erinnerung an die interessanten Tage bei euch!!
Obwohl wir 2015 mit unserem Camper das Loire-Tal bereits früher bereist haben, gab es auch diesmal noch vieles mehr zu entdecken.
Vero und Marcel hatten noch ein paar interessante Trümpfe im Hut versteckt (siehe dazu 'Dies und das' mit
Cointreau Destillerie, Boule de Fort, Gallette oder Pommes Tapées).
Wir haben diese interessanten Tage sehr genossen.
Dear Vero, dear Marcel
We will treasure these wonderful days forever in our hearts.
Biiiiiiiiiiiiiiggggggg hug
Vor ca. 150 Jahren vernichtete die Reblaus innert 20 Jahren beinahe sämtliche Weinstöcke in Europa. Dies war natürlich auch für die Menschen in Frankreich bzw. im Loire-Tal eine Katastrophe. Die Weinbauern suchten verzweifelt nach einer anderen Lebensgrundlage und erfanden dabei die Pommes Tapées.
Als lagerungsfähiger Vitamin-Lieferant waren diese Äpfel - hauptsächlich in der Skorbut-geplagten Hochseeschifffahrt - ein riesiger Verkaufsschlager.
Inzwischen ist Wein aber wieder die Haupteinnahme-Quelle im Loire-Tal und Pommes Tapeés sind nur noch eine 'Randerscheinung'.
Die geschälten Äpfel werden in einem Ofen bei niedriger Temperatur während drei bis fünf Tage getrocknet. In dieser Zeit müssen sie täglich mit einem Holzhammer vorsichtig geklopft werden, bis sie eine Dicke von ca. 2 cm erreichen. Nach diesem aufwändigen Verarbeitungsprozess sind die Äpfel über Jahre lagerfähig und geniessbar.
Pommes Tapées können - zusammen mit einem Braten - im Ofen geschmort, eingelegt in Wein oder Apfelsaft als Dessert - zusammen mit Glacé - oder als Snack - in getrockneter Form - gegessen werden.
Das Boule de Fort wird in Frankreich nur im Loire-Tal gespielt.
In einer eigens für dieses Spiel gebauten Halle versuchen zwei bis drei Spieler mit je zwei Boules – ähnlich dem Boccia – möglichst nahe an die gesetzte Kugel zu spielen. Die etwas flache Holz-Boule ist mit einem gewölbten Eisenring versehen und wird auf einer nach aussen leicht gewölbten Bahn gespielt, was zur Folge hat, dass sie sich in einer Zickzack-Linie dem Ziel nähert.
1849 gründeten die Brüder Adolphe und Edouard-Jean Cointreau in Angers/Frankreich die erste Destillerie des Hauses Cointreau und erhielten an der Weltausstellung 1878 in Paris für ihren Likör den Ersten Preis.
Süsse bis bittere Orangenschalen werden getrocknet und in Alkohol eingelegt. Der aromatisierte Alkohol wird anschliessend destilliert.
Neben dem klassischen Cointreau Triple sec in der Flasche aus Braunglas mit weißem Etikett gibt es seit einigen Jahren zwei weitere Sorten im Programm.
Der Cointreau Noir wird nach dem gleichen Rezept wie der klassische Cointreau hergestellt. Allerdings wird nach der Destillation nicht mit geschmacklosem Neutralalkohol aufgefüllt, sondern mit Cognac.
Für den Cointreau Blood Orange werden im Zuge der Herstellung den süßen und bitteren Orangenschalen auch Schalen von Blutorangen aus Korsika beigemischt. Abgefüllt wird diese Sorte in Flaschen der klassischen Form mit rotem Etikett.
Als Orangenlikör gehört Cointreau zu den Curaçao-Likören und wird z.B. in den Cocktails 'Margarita', 'Sidecar‘, 'Mimosa' oder 'Cosmopolitan' verwendet. In unserer Jugend benutzte man Cointreau hauptsächlich für das Flambieren von Desserts.
Mit der Eisenbahn (TGV) geht's wieder retour in die Schweiz, von wo wir nach Porto/Portugal weiterfliegen
Unser Sitzleder ist weiterhin etwas dünn. Panama hat die Grenzen wegen der Corona-Pandemie immer noch geschlossen. Also packen wir unsere sieben Sachen und peilen als nächstes Ziel das noch nicht zu stark verseuchte Portugal an.
Eigentlich war Spanien geplant, aber das Land ist vor Kurzem auf die Quarantäneliste der Schweiz gerutscht :o/
19.8.-02.09.2020
Bei herrlich warmen 28°C schleppe ich meinen 15 kg schweren Rucksack zum Bahnhof Knonau. Röbä hat sich - seinem Rücken zuliebe - für einen Rollkoffer entschieden.
Auf dem Flughafen tummeln sich nur wenige Reisende. Viele Restaurants und Läden sind geschlossen und so kommen wir ohne grosses Anstehen durch die Abfertigung.
Kühles Regenwetter empfängt uns in Porto - so haben wir uns das aber nicht vorgestellt :o( Zusätzlich liegt Porto an einem Hang. Das heisst für mich - Rucksack raufschleppen zu unserer airbnb-Wohnung - während Röbä gemütlich vor sich herträllert:“ I’m singing in the rain…."!
Wir richten uns gemütlich in unserer kleinen aber feinen Wohnung ein. Zum Nachtessen lassen wir uns in einer typischen portugiesischen 'Beiz' frittierte Sardinen, gegrillter Bacalhau und eine Flasche Hauswein schmecken. Anschliessend fallen wir todmüde ins Bett.
Porto – die zweitgrösste Stadt Portugals mit ca. 215'000 Einwohnern – blickt von ihren Hängen auf den gemächlich dahinfliessenden Douro und auf die gegenüberliegende Stadt Vila Nova de Gaia mit ihren zahlreichen Portwein-Kellern.
Regen war gestern - heute lacht die Sonne und wir machen uns auf, die Stadt zu Fuss zu erkunden.
Vorbei am Rathaus steuern wir als erstes den Bahnhof São Bento - erbaut 1900 - an. Die hohen Wände der Eingangshalle sind mit 20‘000 blau-weissen Kacheln/Azulejos geschmückt.
Die nächsten Tage geht's kreuz und quer durch die Stadt. Mal rauf mal runter - über Treppen, mit dem Lift oder mit der Standseilbahn - und meistens landen wir wieder irgendwo in der Altstadt am Douro mit der berühmten Stahl-Brücke Ponte de Dom Luís I.
Hier geniessen wir den wunderschönen Ausblick auf den Fluss bei einer Käseplatte und einem Gläschen Portwein oder einem Porto Tónico.
Kilometer um Kilometer schlendern wir von Kirche zu Kirche....
....und machen aber auch Halt an der ehemaligen Börse.
1842 wurde der imposante Palácio da Bolsa von der lokalen Handelskammer als Börse errichtet um potenzielle europäische Anleger zu beeindrucken. Bis 1990 war auch das Handelsgericht hier ansässig, bevor es nach Lissabon verlegt wurde.
Heute Sonntag entfliehen wir der Hitze in der Stadt und fahren mit dem alten ruckeligen Tram zur Douro-Einmündung in den Atlantik.
Aus Angst vor einer spanischen Invasion wurde hier im 16. Jh. das Fort São João da Foz do Douro als einfache Bastion errichtet, welche im 17. Jh. weiter ausgebaut wurde.
Heute überqueren wir die Brücke über den Douro, welche die beiden Städte Porto und Vila Nova de Gaia verbindet. Die Brücke - erbaut 1886, Höhe 385m - besitzt zwei Fahrbahnebenen - unten Strassenverkehr und Fussgänger, oben Eisenbahn und Fussgänger.
Vila Nova de Gaia ist das Zentrum der Portweinproduktion und entsprechend gross ist die Auswahl an Portweinkellern.
Doch bevor wir uns ins Abenteuer 'Portwein' stürzen, geniessen wir die tolle Aussicht auf Porto.
Und nun zum Portwein. Die Qual der Wahl ist gross - sie sind alle hier - die grossen und kleinen Hersteller dieses Getränks.
Bei Cálem lassen wir uns die Herstellung von Portwein genau erklären (siehe Dies & Das). Von der Kostprobe am Ende der Führung aber eher enttäuscht, wollen wir herausfinden, ob da nicht auch noch bessere Tröpfchen in den vielen Flaschen ruhen.
Bei Kopke geniessen wir anschliessend eine exklusive Degustation der besseren Portweine.
Fazit der Degustationen – die roten Portweine sind uns zu süss, die weissen Ports schmecken uns eher.
Jetzt brauchen wir einen Ausnüchterungsspaziergang!! ;o))
Mit der Teleferico geht es hoch zur Brücke und in gemütlichem Schritt zurück nach Hause.
Der Duoro ist mit 897 km der dritt-längste Fluss der iberischen Halbinsel. Er entspringt in der spanischen Provinz Soria, fliesst durch Nordspanien und Nordportugal und mündet bei Porto in den Atlantischen Ozean.
Alto Douro - eines der ältesten Weinanbaugebiete der Welt - gehört seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Auf Terrassen - gestützt durch Trockenmauern - wachsen die Trauben, die später von den zahlreichen Quintas/Weinkellern zu Portwein oder Weinbrand verarbeitet werden.
Wir verlassen Porto mit unserem Mietauto und erreichen in gut einer Stunde Peso da Régua - das touristische Zentrum des Tals - welches wir nach einem kurzen Spaziergang gerne wieder verlassen :o/
Von hier aus geht es dem Douro entlang weiter nach Osten bis zu einer Staumauer. Zu unserem Erstaunen gibt es hier sogar eine Schleuse für die grossen Fluss-Kreuzfahrt-Schiffe.
Röbä und ich hätten einen Arm gewettet, dass hier kein so grosses Schiff durchpasst - zum Glück haben wir es gelassen!! ;o))
Auch das nächste Touristen-Örtchen - Pinhão - kann uns nicht in Verzücken versetzten und nach dem Mittagessen fahren wir die Weinberge hoch nach Sabrosa. Die Aussicht von hier oben runter zum Douro gefällt uns um einiges besser!
In Sabrosa besuchen wir das Geburtshaus von Ferdinand Magellan - geboren 1480 - Seefahrer, Erforscher und Namensgeber einer Meeresstrasse in Südamerika.
Auf der Heimfahrt machen wir einen kurzen Zwischenhalt in der Stadt Almarante.
Das Kloster São Gonçalo und die Brücke aus dem 13.Jh. sind besonders sehenswert. Die Brücke steht als Symbol für den heroischen Widerstand der Bevölkerung gegen die Streitkräfte Napoleons zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Das Wort Azulejos stammt nicht vom portugiesischen Wort 'azul‘/ blau, sondern aus dem Arabischen 'al zuléija'/poliertes Steinchen.
Die ersten Azulejos kamen im 14. Jahrhundert nach Portugal. Immer beliebter, dekorierten die Einheimischen mehr und mehr Kirchen und Klöster, Paläste und Häuser, Gärten, Brunnen und Treppenanlagen.
Ursprünglich mit Geschichten aus dem Leben von Heiligen bemalt, passten sich die Dekors der Azulejos jeweils den vorherrschenden Stilrichtungen an.
Azulejos an der Haus-Fassade schützen nicht nur vor Hitze und Feuchtigkeit. Die bemalten Kacheln zaubern auch bunten Glanz ins Bild vieler portugiesischer Städte.
Die Vielfalt ist riesig - hier eine kleine Auswahl:
Um dem sonntäglichen Besucherandrang zuvorzukommen, steuern wir kurz entschlossen um 10 Uhr nicht wie geplant zuerst Braga an, sondern eine der schönsten Wallfahrtskirchen Portugals - Bom Jesus do Monte mit ihrem 17 Stockwerke umfassenden Treppenaufgang.
Ausser einer deutschen Rentner-Reisegruppe teilen wir die 581 Stufen hoch zur Kirche nur noch mit der Sport treibenden Bevölkerung, die sich nach dem drei-Kilometer-Marsch zum Hügel die Treppen als krönenden Abschluss gönnen.
Die Treppen hochzulaufen muss reichen. Runter nehmen wir die älteste Drahtseilbahn der iberischen Halbinsel und eine der wenigen noch funktionstüchtigen Wasserballast-Bahnen der Welt. Sie überwindet die Höhendifferenz mit Hilfe von Wasserkraft in nur 3 Minuten!
In Braga - drittgrösste Stadt Portugals - steht die älteste Kathedrale des Landes. Heute Sonntag wollen alle Portugiesen diese Kirche auch besuchen - so kommt es uns zumindest vor. Es heisst anstehen in einer langen Kolonne. Das tun wir uns nicht an und leisten dafür Busse bei einem kühlen Bier ;o)
Nach dem Mittagessen geht die Fahrt weiter nach Guimarães. Die Stadt gehört seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Da der erste König Portugals - Alfons I. - 1111 n.Chr. hier geboren wurde, war Guimarães die erste Hauptstadt des Landes und gilt daher als die „Wiege der Nation“.
Zuerst laufen wir hoch zum Palace Duques de Bragança/Palast der Herzöge von Braganza. Dieser wurde im 15. Jahrhundert auf Initiative von Alfons I. erbaut.
1933 wurde der Palast zur offiziellen Residenz der portugiesischen Präsidenten umgebaut, was der Eindrücklichkeit der sehr grossen Räume nicht geschadet hat.
Auf einem kleinen Hügel oberhalb des Palastes steht die Burg von Guimarães, die um 968 von der Gräfin von Galizien erbaut wurde, um die Bevölkerung vor den Angriffen der Wikinger und Mauren zu schützen.
Heute Dienstag fahren wir von Porto der Atlantikküste und der Laguna de Aveiro entlang gegen Süden. Bevor wir in São Jacinto die Fähre zum Überqueren der Lagune nehmen, schnuppern wir noch etwas Atlantikluft in Furadouro.
Der frühere Seehafen von Aveiro kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schon im 1. Jh.n.Chr. wurde rings um Aveiro Salz abgebaut. Zusammen mit der Kabeljau-Fischerei vor dem 3'850km (!) entfernten Neufundland und dem für die Transport-Konservierung benötigten Salz kam die Stadt zu Reichtum. Im 16. Jh. verschlammte aber der Hafen und der Wohlstand der Aveiraños nahm rapide ab.
Heute ist die gepflegte Altstadt mit den Kanälen und den farbenfrohen Booten, den prächtigen Jugendstilhäusern und den zahlreichen Stein-Mosaiken auf den Plätzen und Fussgängerzonen eine Augenweide, die Touristen in Scharen anzieht.
Obwohl ich bis anhin dem Nationalgetränk von Portugal, dem Portwein, wenig abgewinnen konnte, habe ich mich diesem Thema angenommen. Mittels Führungen, ausgiebigen Degustationen sowie Verkostungen bei jeder erdenklichen Gelegenheit, konnte ich einen besseren Einblick gewinnen und mir dadurch nun eine umfassendere Meinung zu Portwein bilden ;o)
Doch dazu später :o)
Bei der Portwein-Herstellung wird die Gärung der Trauben - also die Umwandlung von Zucker in Alkohol - durch die Zugabe von Alkohol mit rund 77 % Vol nach etwa drei Tagen unterbrochen. Der hochprozentige Weinbrand muss zwingend aus weissem Traubenmost destilliert sein.
Auf 0,8 Liter Wein werden etwa 0,2 Liter Weinbrand hinzugegeben. Durch diese Zugabe sterben die Hefen ab, welche den Zucker im Traubensaft in Alkohol umwandeln. So bleibt im Portwein ein hoher unvergorener Anteil an Restzucker zurück, der dem Portwein seinen likörigen Geschmack verleiht. Die süssen Geschmacksnoten stammen also nicht wie bei vielen Likören von später zugefügtem Zucker, sondern von den Trauben selbst.
Die bekanntesten Portweinsorten sind
Ruby Port
Ruby Portweine werden in grossen, bis zu 100.000 Liter fassenden Eichenfässern ausgebaut. Modern ausgestattete Hersteller verwenden auch INOX-Stahltanks. Die Grösse der Fässer verhindert einen schnellen Oxidationsprozess und einen intensiven Übergang von Aromen aus dem Holz in den Wein. Ein Ruby bleibt meist nicht länger als drei Jahre im Fass oder im Tank. Wegen der eingeschränkten Oxidation im Fass haben Ruby Ports auch Potential, sich in der Flasche weiterzuentwickeln. Weil sie geöffnet sehr schnell nachoxidieren, sollte die Flasche innerhalb 3-4 Tagen getrunken werden.
Qualitäts- und Preisabstufungen:
Tawny Port
Für Tawny Portweine werden kleinere Fässer verwendet (250-750 Liter), weil man so die Oxidation der Weine beschleunigen und den Austausch von Holzaromen mit dem Wein intensivieren kann. Tawny Portweine lagern mindestens drei bis fünf Jahre im Fass und zeigen daher ein dunkles, lohfarbens, oxidiertes Rot.
Da sie nach dem Öffnen kaum mehr nachoxidieren, können Tawny Ports in der Regel problemlos mehrere Tage bis Wochen nach dem Öffnen getrunken werden.
Qualitäts- und Preisabstufungen:
White/Branco Port
Weisser Portwein ist weniger bekannt und verbreitet als sein rotes Pendant. Abgesehen davon, dass für Weisse Portweine weisse und rote Trauben als Rohstoff zum Einsatz kommen, ist die Herstellung von White Port identisch mit dem bereits beschrieben Herstellungsprozess der Ruby Portweine.
In der Regel sind weisse Portweine junge, fruchtige und süsse Weine. Weisse Portweine sind meist goldgelb bis strohgelb. White Ports eigenen sich sehr gut für Cocktails. Die bekanntesten Cocktails aus weißen Portweinen sind der Caipiporto und der Porto Tónico.
Geschmacksabstufungen:
Rosé Port
Rosé Portweine sind relativ neu und sollen vor allem die jungen Partygänger ansprechen. Rosé werden ähnlich wie Ruby Ports hergestellt. Die Schalen der Trauben werden jedoch dem Traubenmost bei seiner Gärung nach spätestens zwei Tagen entzogen. So wird verhindert, dass zu viele der roten Farbstoffe der Traubenschale in den Wein übergehen.
Übrigens: Alten Portweinflaschen werden - damit der alte, ev. verschimmelte Korken den Wein nicht berührt - die Hälse abgebrochen.
So geht’s: Spezialeisen bis zur Rotglut aufheizen und damit den Flaschenhals umschliessen. Kaltes Wasser auf den Hals giessen - und schon ist die Flasche geöffnet
Was ich gelernt habe:
Trotz den Mühen, denen ich mich zwecks Steigerung meines Bildungs-Niveau unterworfen habe, wird Portwein auch zukünftig nicht zu meinen Lieblings-Getränken gehören ;o))
Mit einem Mietauto fahren wir von Porto/Portugal nach A Guarda/Spanien
Blau - 2020 Braun - frühere Reisen
Mit dem Mietauto von Porto/Portugal geht's nach A Guarda/Spanien
02.-04.09.2020
Obwohl wir in Portugal überwintern wollen, haben wir uns kurzfristig für eine Rundreise in Spanien bzw. Galicien, Asturien und Kastilien & León entschieden. Die nächsten Wochen werden wir mit unserem Mietauto also in Spanien rumkurven.
Heute Mittwoch geht es der portugiesischen Atlantikküste entlang hoch über den Grenzfluss Río Miño und entlang dem Pilgerweg 'Camiño Portugués' zum südwestlichsten Zipfel von Spanien nach A Guarda in Galicien.
Das kleine Fischerdorf am blauen Atlantik strahlt uns entgegen. Bei einem Spaziergang am Meer faszinieren die weissen Motive an den Kiefern, die sich je nach Standort zu einer Einheit zusammenfügen.
Nach einer köstlichen Paella mit Meeresfrüchten geht’s der galicischen Küste entlang nach Norden. Wir entdecken hoch oben am Hang neben einem Leuchtturm eine Artilleriestellung aus dem zweiten Weltkrieg. Unser kleiner Fiat Panda muss sich nun hocharbeiten – die Aussicht von oben ist aber die Mühe wert! Der Abstecher hat sich gelohnt.
Tief unter uns liegt Baiona, das wir nun ansteuern.
In Baiona sticht uns sofort das grosse, mittelalterliche Fort de Monterreal in die Augen.
Am Eingangs-Tor erfahren wir, dass aber ausser den Türmen und einer drei Kilometer langen Befestigungsmauer kaum mehr etwas vom Fort vorhanden ist. Also laufen wir ein kleines Stück auf der Ring-Mauer und geniessen den Ausblick auf die Stadt.
Baiona war der erste Hafen in Europa, der von Christopher Kolumbus die Nachricht von seiner Entdeckung Amerikas erhielt. Am 1. März 1493 legte die Karavelle Pinta auf ihrer Rückreise in diesem Hafen an. Zum Gedenken an diesen Tag wurde eine Nachbildung des Schiffs im Hafen verankert und kann besichtigt werden.
Am Abend fahren wir in Vigo ein. Die Hafen- und Industriestadt mit rund 300'000 Einwohnern ist die grösste Stadt Galiciens.
Nach einer ruhigen Nacht laufen wir früh ;o) los, um die Stadt zu erkunden. Doch diese schläft um 10.00 Uhr noch - so kommt es uns zumindest vor! Ausser ein paar Putzmaschinen, die geräuschvoll ihre Bahnen ziehen und ein paar Pyjama-gewandeten Menschen, die mit ihren Hunden 'Gassi gehen', ist sie praktisch menschenleer. Hätten wir beinahe vergessen - wir sind ja in Spanien, da ist halt die Tageseinteilung etwas anders - also zuerst Kaffee trinken!!
Später erklimmen wir über Treppen einer der letzten Reste der alten Stadtmauer. Diese wurden erst im 17. Jh. erbaut, nachdem Sir Francis Drake und türkische Piraten der Stadt zu sehr zugesetzt hatten.
Von hier oben haben wir einen weiten Blick über die Stadt und raus zu den Illas/Inseln Cíes.
Der französische Schriftsteller Jules Verne widmete eines der Kapitel im Buch '20.000 Meilen unter dem Meer' der Bucht von Vigo. Die Bevölkerung dankte ihm für diese Gratis-Reklame, in dem sie ihm nach seinem späteren Besuch in der Stadt ein Denkmal setzten.
Die Cíes Inseln gehören zum Nationalpark Islas Atlánticas de Galicia und bestehen aus drei Inseln, wobei sich die mittlere - Do Faro - und die südliche - San Martiño - durch Sandablagerungen verbunden haben.
Bei strahlendem Sonnenschein überqueren wir in 40 Minuten mit dem Katamaran die Bucht. Schon von weitem sehen wir dicke Nebelschwaden, die langsam über die Insel ziehen. Das wird eine Wanderung im Nebel geben!!
Bei der Ankunft auf San Martiño liegt uns die 1.200 Meter lange Playa de Rodas zu Füssen - feiner heller Sand und blaues Wasser. Aber bei einer Wassertemperatur von 18 °C kann es noch so paradiesisch aussehen, wir lassen die Badehose im Rucksack und machen uns auf, den im Nebel steckenden Leuchtturm zu suchen.
Nach 3.5 km und ein paar Wander-Serpentinen später sind wir auf dem höchsten Punkt der Insel - der Leuchtturm im Nebel, keine Aussicht :o(
Also geht's nach einem Picknick gemütlich wieder runter. Bei einem kühlen Bier geniessen wir die hier nicht vernebelte Sonne und warten auf ein Schiff, das uns wieder nach Vigo zurück bringt.
05.-08.09.2020
Die Altstadt von Pontevedra ist eine der besterhaltensten in Galicien. Auf der Fahrt nach Norden machen wir dort einen Kaffee-Halt und schlendern durch die engen Gassen.
Den Küstenweg des Camino Portugués haben wir von Porto aus mit Hilfe unserer 69 PS bewältigt ;o))
Nun sind wir in Santiago de Compostela!
Doch welche Enttäuschung - die Kathedrale wird gerade renoviert und das Innere der Kirche ist in Plastik gehüllt. So begnügen wir uns mit der eindrücklichen Aussenfassade - glücklicherweise sind wir nicht hierher gelaufen ;o)
Auf dem Vorplatz liegen müde Wanderer oder Velofahrer, machen Erinnerungsfotos, stehen da, beten oder freuen sich einfach, dass sie es mit eigener Muskelkraft geschafft haben.
Jetzt ein kühles Bier!!
Beim Spaziergang durch Santiago finden wir beinahe an jeder Ecke eine Kirche – es sollen über 40 sein!
Lauschige Ecken und Plätze laden zum Verweilen ein - wenn wir nicht wieder die falsche Tages-Zeit erwischen und alle angeschriebenen Häuser geschlossen sind - wo wir bei einem Glas dem bunten Treiben der wenigen Pilger und Touristen zuschauen.
Die Römer dachten, das Kap Finisterre sei der westlichste Punkt der Erde und das deshalb hier die Welt zu Ende sei. Also „finis terrae“.
120 Kilometer sind es - der Küste entlang - von Santiago de Compostela ans Kap Finisterre. Die Fahrt führt uns durch die schroffe, raue Landschaft West-Galiciens, vorbei an schönen einsamen Stränden, immer begleitet vom tiefen Blau des Atlantiks.
Heute wie in der Vergangenheit beenden 'hartgesottene' Pilger ihre Wanderung nicht in Santiago de Compostela, sondern am Kap Finisterre. Sie folgen einer alten Tradition, den Sonne -Lauf bis ans Ende der Welt zu begleiten.
Unser Blick schweift über den Atlantik, dahin wo die Sonne untergehen wird. Im Gegensatz zu früher wissen wir heute genau, was auf der anderen Seite liegt ;o)
09.-12.09.2020
Ferrol - eine im Nordwesten gelegene Hafenstadt - ist seit Jahrhunderten der wichtigste spanische Kriegs- und Schiffsbau-Hafen. Unter anderem wurden hier die meisten Schiffe der Armada für die Seeschlacht von 1588 gegen England gebaut. Während dem zweiten Weltkrieg war Ferrol auch Stützpunkt für deutsche Kriegsschiffe.
Ferrol ist der Geburtsort des spanischen Diktators Francisco Franco - 1936 bis 1975.
In Ferrol gibt es nicht sehr viel zu sehen. Auch schläft Spanien meistens noch um 10 Uhr, wenn wir bereit wären, und ist wach, wenn wir ins Bett wollen - 21 Uhr ;o))
Also machen wir es uns in unserer schönen Wohnung gemütlich!
Vom 16. bis zum 19. Jh. bestand die Aufgabe der drei Burgen San Felipe, La Palma und San Martín darin, den engen Eingangskanal und somit den Kriegs- und Schiffsbau-Hafen von Ferrol zu schützen.
Zwischen der Burg von San Martín und der Burg von San Felipe war eine dicke Kette im Meer gespannt, die den Eintritt feindlicher Schiffe in die Fluss--Mündung verhinderte.
Heute kann als einzige die Burg von San Felipe noch besichtigt werden.
Leider haben wir Pech, denn wir kommen zehn Minuten zu spät. Um 14 Uhr ist Schluss - es ist Zeit für das Mittagessen.
Ein Ausflug am Freitag führt uns von Ferrol aus zum Cabo Ortegal.
Auf den 124 Metern hohen Kliffs trotzt der Leuchtturm den extremen Wetter- und Windverhältnissen und wir müssen uns ganz schön festhalten ;o)
Die Rückfahrt nach Ferrol geht der Atlantikküste entlang zu den höchsten Kliffs des europäischen Kontinents. Sie fallen bis zu 620 Meter steil ins Meer hinab.
Die Kirche Santo André de Teixido ist nach Santiago de Compostela der wichtigste Wallfahrtsort Galiciens.
Ein Sprichwort besagt:
“Ao Santo André de Teixido vai de morto, o que no foi de vivo.”
„Nach Santo André muss als Toter pilgern, wer es nicht als Lebender tat.“
Manche Pilger nehmen daher die Seele bzw. ein Foto eines Toten im Bus mit, lösen für ihn eine zusätzliche Fahrkarte und überlassen ihm den Fensterplatz. Andernfalls - laut Legende - müssen die Seelen in Tiergestalt selbst nach Santo André laufen, kriechen oder krabbeln.
Hórreos sind Speicher in Spanien, die früher zum Aufbewahren und Trocknen von Getreide dienten. Sie sind frei stehend und aus Holz oder Stein gebaut.
Die Hórreos stehen auf steinernen Stelzen oder einem steinernen Unterbau. Die grossen Steinscheiben die einen Überhang bilden, schützen vor Mäusen und Ratten. Die Luftschlitze am Speicher sind so eng gehalten, dass auch Vögel keinen Zutritt finden.
Die asturischen Speicher sind quadratisch, die galicischen Hórreos haben einen rechteckigen Grundriss.
Das Cabo/Kap Estaca de Bares ist der nördlichste Punkt der iberischen Halbinsel und bildet die geografische Trennlinie zwischen Atlantik und dem Golf der Biskaya.
Leider haben wir etwas Wetterpech, denn das Kap hüllt sich in Nebelschwaden und es pfeift ein giftiger Wind über die Klippen.
Wieder vom Kap runter, scheint die Sonne und wir fahren einer abwechslungsreichen Küste entlang nach Foz, wo wir unser Nachtlager beziehen.
Ganz in der Nähe von Foz steht die älteste Basilika von ganz Spanien – San Martiño de Bares.
Etwas abgelegen auf einer Anhöhe in einer Waldlichtung finden wir den ehemaligen Bischofssitz mit der Basilika aus dem 1. Jh. n.Chr.
Dieser Bischofsitz wurde aus Angst vor Normannen- und Wikinger-Überfällen im Jahr 1112 ins Landesinnere verlegt.
Etwas Geduld für einen Besuch müssen wir noch aufbringen, denn der Priester des kleinen Weilers liest gerade die letzte Messe - von 12 bis 13 Uhr - vor dem sonntäglichen Mittagsmahl.
Am Montag - 08:10 Uhr - werden wir von einem wunderschönen Sonnenaufgang geweckt. Wir verlassen Galicien und fahren nach Asturien. Leider beginnt es schon bald zu nieseln - nicht die besten Voraussetzungen für unser heutiges Programm.
Wir wollen zu den Playas los Catedrales fahren. Na gut, wir können nicht immer Glück haben und zum Baden ist uns das Wasser eh zu kalt.
Nach dem Niederschreiben unserer Kontaktdaten - Corona lässt grüssen - dürfen wir runter an den Strand und die Kunstwerke der Natur bestaunen. Die Flut hat schon wieder eingesetzt und so müssen wir aufpassen, nicht von einer Welle überrollt zu werden ;o)
Zurück von unserer 'Expedition‘ staunen wir nicht schlecht. Da der Regen nun zugelegt hat, notiert niemand mehr Kontaktdaten der Besucher ... wer geht denn schon bei diesem Sauwetter an den Strand ;o)
13.-16.09.2020
Nach einer kurvenreichen Fahrt durch von hohen Hügeln umgebenden Tälern erreichen wir gegen Mittag Oviedo. Auch die Stadt selbst ist von bewaldeten Hügeln umgeben und liegt im Hinterland der asturischen Küste.
Die Altstadt mit der Kathedrale zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Zweimal wurde Oviedo zerstört - im Jahr 1521 durch eine Brandkatastrophe und 1936-1939 während des spanischen Bürgerkrieges.
812 n.Chr., als man in Santiago de Compostela das Grab des Apostels Jakob entdeckte, pilgerte der König von Oviedo als erster nach Santiago und soll somit den ältesten Jakobsweg, den 'Camino Primitivo' begründet haben.
Oviedo gefällt uns auf Anhieb. Ruhige, verträumte aber auch pulsierende Plätze umgeben von Palästen und Herrschaftshäusern laden zum Verweilen ein. In den Fussgängerzonen entdecken wir zahlreiche Skulpturen verschiedenster Künstler.
In der Kathedrale von Oviedo befindet sich eine Cámara Santa/Heilige Kammer.
Hier werden seit dem 9. Jahrhundert ein Schweißtuch von Jesus, ein Holz-Splitter des Kreuzes und eine Dorne aus seiner Krone aufbewahrt. Zu sehen gibt es aber nur die jeweilige Verpackung :o/
Auf dem nahe gelegenen Monte Naranco - 634müM - haben wir trotz zunehmender Bewölkung eine gute Sicht auf Oviedo.
Etwas unterhalb stehen die Kirchen San Miguel de Lillo und Santa María del Naranco aus dem 9. Jahrhundert - UNESCO Weltkulturerbe. Santa María del Naranco gehörte ursprünglich zum Palast von König Ramiro I.
In spanischen Städten ist Parkplatz ein rares Gut. Die meisten Strassen sind gesäumt von unzähligen Autos, einen freien Platz zu finden ist Glücksache und verlangt einem viel Geduld ab. Die wenigen Parkhäuser - wenn es den welche gibt - bleiben meistens leer, da sie für Langzeit-Parkierer zu teuer sind.
Eine platzsparende Lösung haben wir in einem Mehrfamilienhaus in Oviedo angetroffen, wo die Tiefgarage über einen Auto-Lift zugänglich gemacht wird - als Aufzugs-Greenhorn war Ursi begeistert von dieser cleveren Lösung.
17.-18.09.2020
Bei bewölktem Himmel und kühlen Temperaturen schlängeln wir uns durchs Gebirge bis auf 1200 m, weiter dem Stausee Barrios de Luna entlang über die Grenze von Kastilien-León nach León. Wir haben Glück, denn trotz Sturmwarnung bleibt es ruhig und die Sonne blinzelt uns in León entgegen.
Das schöne Wetter wollen wir noch ausnützen und nach dem Bezug unsers Hotelzimmers geht's ab in die Stadt.
Wir schlendern durch die zahlreichen Fussgängerzonen zur Kathedrale.
Hoppala – plötzlich geht hier gewaltig die Post ab!! Ein Kastenwagen-Fahrer versucht in rasender Fahrt über den mit Menschen gefüllten Platz der Polizei zu entkommen. Mit einem riskanten Überhol-Manöver eines Polizeiautos wird das Fahrzeug ausgebremst. In Windeseile ist der Kastenwagen von heulenden Polizeiautos umringt. Der schreiende Fahrer und sein Kampfhund werden überwältigt und nach einem Handgemenge schlussendlich abgeführt.
Wir alle hatten ein Riesenglück – die Verfolgungsjagd hätte auch anders ausgehen können!
Kurz vor dem Eindunkeln besuchen wir noch die Kathedrale – nicht für ein Stossgebet, sondern um die wunderschönen Bleiglas-Fenster zu bewundern.
Die Kathedrale wurde zwischen 1255 und 1302 - nach dem Vorbild der Kathedrale von Reims - erbaut. Berühmt sind die 125 bis zu 12 m hohen farbigen Fenster. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus – eine Wucht!
Leider widerspiegeln die Fotos die Atmosphäre in der Kathedrale und die Leuchtkraft dieser Fenster nicht wirklich - also, selber schauen gehen!
Heute Freitag gibt's ein Wiedersehen mit Cristina, einer Studienfreundin unserer Tochter. Cris ist in der Schweiz aufgewachsen und lebt nun mit ihrer Familie in León. Wir verbringen einen interessanten Nachmittag zusammen, plaudern von alten Tagen und natürlich auch über die Corona-Pandemie.
Mit einem Sack voller Tipps verabschieden wir uns und machen uns auf, die anderen Winkel der Altstadt noch zu erkunden.
19.-24.09.2020
Bei neblig-nassem Wetter fahren wir über die Autobahn Richtung Salamanca.
In Zamorra - in der Mitte zwischen León und Salamanca - gibt's einen Kaffeehalt und eine kurze Ortsbesichtigung. Kaum haben wir jedoch das Auto verlassen, beginnt es zu regnen und wir haben weder Regenjacke noch Schirm dabei. Der Besuch fällt entsprechend kurz aus :o(
Salamanca mit seinen 150'000 Einwohnern liegt auf 800müM in der kastilischen Hochebene. Sie ist die älteste Universitäts-Stadt Spaniens und beherbergt jedes Jahr über 40‘000 Studenten. Die Altstadt existiert seit dem 12. Jhd. und auch ist seit einigen Jahren UNESCO Weltkulturerbe.
In den Gassen dieser schönen Stadt pfeift aber immer ein leichter Wind um die Ecken – und Ecken hat es viele!
1492 – wenige Monate vor seiner Seereise nach Amerika – musste Kolumbus hier in Salamanca den skeptischen Professoren seine Theorie – den Osten der Erde über eine Schiffsreise in den Westen zu erreichen – erklären.
Dank den vielen Fussgängerzonen ist es sehr angenehm die Stadt zu erkunden. Auch hier steht an jeder Ecke eine Kirche oder ein herrschaftlicher Palast. Mehrmals laufen wir kreuz und quer durch die Gassen der Altstadt und entdecken doch immer wieder Neues.
In Salamanca stehen eine alte und eine neue Kathedrale nebeneinander und bilden gemeinsam einen Gebäudekomplex.
Um 1150 begann der Bau der alten Kathedrale. 1513 – nach dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem Wachstum der Einwohnerzahl – begann man mit dem Bau der neuen, nun doppelt so grossen und viel prunkvolleren Kathedrale.
Nach dem Besichtigen der Innenräume geht's über zahllose Stufen rauf aufs Dach und noch höher in den Glockenturm. Natürlich immer mit Maske, was das Atmen nicht einfacher macht - und morgen werden wir auch noch Muskelkater haben ;o)
Ein Gebiet der Neustadt um die Plaza del Oeste hat sich in den letzten Jahren zu einem ‚Street Art‘-Zentrum entwickelt.
Viele Hausbesitzer stellen hier ihre Garagentore und Hauswände für gemalte oder gesprayte Kunstwerke zur Verfügung. Wir durchlaufen diese interessante Freiluft-Galerie, bewundern einige der grossflächigen Bilder und tun dabei erst noch etwas für unsere Gesundheit!
Wir lassen Salamanca - als letzte Station unserer Rundreise - hinter uns und fahren gemütlich auf einsamen Strassen Richtung Westen. Tief unter uns zieht der Duero/Douro als Grenzfluss zwischen Spanien/Portugal sein blaues Band durch die hügelige Landschaft. Rechts und links der Strasse Olivenhaine, Eichen- und Trauben-Plantagen.
Wir geniessen die Weite und die Einsamkeit zwischen den einzelnen Dörfern. Leider bläst über diese Hochebene aber ein empfindlich kalter Wind und das Aussteigen aus dem Auto braucht etwas Überwindung.
Von Salamanca/Spanien geht's mit dem Mietauto wieder retour nach Porto/Portugal
30.09.-05.10.2020
Nachdem Porto unser Eintreffen - diesmal aus Spanien - wieder mit Regen begrüsst hat, verlassen wir heute Montag nach vier Tagen Nichtstun diese schöne Stadt und fahren mit der Eisenbahn weiter nach Coimbra.
Coimbra, das auf halbem Weg zwischen Porto und Lissabon liegt, ist vor allem durch seine Universität bekannt. Diese renommierte Bildungsstätte ist eine der ältesten von Europa und zieht jedes Jahr bis zu 35'000 Studenten in seine Hörsäle.
Die mittelalterliche Altstadt, wunderschön an einem Hang gelegen, mit vielen sehr engen, verwinkelten, steilen Gassen und unzähligen Treppen geht ganz schön in die Oberschenkel. Oben angekommen entschädigt uns die herrliche Aussicht für die Strapazen.
Die Einflüsse der vielen Studenten in der 100'000 Seelen-Stadt sind nicht zu übersehen. Das Nachtleben ist entsprechend vielfältig, aber auch der Fado - die musikalische Kultur-Ikone von Portugal - konnte diesem Einfluss nicht widerstehen. Im Gegensatz zum Fado aus Lissabon - oft melancholisch, opernhaft - ist der Fado von Coimbra von zurückhaltender Lebensfreude und Verliebtheit geprägt.
Leider verfügt unsere Altstadtwohnung über dünne Fenster und die Wände scheinen aus Papier, so dass uns die zu lauten Wohnungsnachbarn bis in die frühen Morgenstunden nicht schlafen lassen.
Schön war es trotzdem. Nach 5 Tagen Coimbra heisst es aber nun wieder - Kühlschrank leer essen, Kleider, Schuhe, etc. sowie Öl, Salz, Kaffeepulver und restliche Teigwaren packen und zum Bahnhof laufen.
Fátima ist einer der bedeutendsten katholischen Wallfahrtsorte der Welt mit jährlich mehr als vier Millionen Pilger.
Bei grauem Wetter und zweitweise Regen fahren wir mit dem Auto von Coimbra nach Fátima. Bei der Ankunft herrscht orkanartiger Wind, der uns fast vom Platz fegt. Dieses miese Wetter hat auch Vorteile, denn wir haben die ganze Anlage fast für uns alleine.
Beim Betreten des Platzes stehen wir vor dem viertgrössten katholischen Gotteshaus der Welt – der Basilika der heiligen Dreifaltigkeit. Sie wurde am 13. Mai 2007 zum 90. Jahrestag der Maria-Erscheinung eröffnet und bietet 8‘600 Menschen Platz.
Beim Verlassen der Basilika schweift unser Blick über den 152‘000 m² grossen Vorplatz - doppelt so gross wie der Petersplatz in Rom - zur Rosenkranz-Basilika.
Hier befinden sich die Gräber der drei Hirtenkinder Lúcia, Jacinta und Francisco, denen die Maria - die Mutter von Jesus - 1917 erschienen sein soll.
Trotz heftigem Regen gibt es Menschen, die auf Knien zur Erscheinungskapelle rutschen und diese zusätzlich noch ein paar Mal umrunden. Die einen mit, die andern ohne Knieschoner – je nach Schweregrad der sich selbst auferlegten Busse ;o)
Auf der Rückfahrt von Fátima nach Coimbra stoppen wir in Pombal – trotz kühlem und starkem Wind.
Die auf einem Hügel stehenden Überreste gehören zu einer Burg, die im 12. Jahrhundert vom Templerorden erbaut wurde. Trotz den kriegerischen Zeiten damals musste man sich hier aber nie gegen feindliche Angriffe verteidigen.
Die Aussicht vom 'Keep' über weite Landesteile wäre super. Leider müssen wir uns aufs Festhalten konzentrieren, denn der Wind bläst uns beinahe weg ;o(
5.-11.10.2020
Mit der Eisenbahn Alfa Pendular - Pendant zum französischen TGV - düsen wir mit bis zu 250 Km/h von Coimbra runter nach Lissabon.
Die Stadt ist auf sieben steilen Hügeln erbaut, was unsere Knie und Waden bei unserem ersten Stadtrundgang zu spüren bekommen. Bei unserem letzten Besuch - 2013 - war das noch kein Thema - so wird man langsam älter!!
Wir konzentrieren uns bei diesem Besuch weniger auf Sehenswürdigkeiten sondern laufen einfach unseren Nasen nach - Treppen rauf und Gassen runter - bis wir uns irgendwo müde in ein gemütliches Strassen-Café setzen und dem Treiben der wenigen Menschen zusehen.
Wegen Corona ist die Stadt nicht überlaufen. Die berühmten gelben 'Trämli' und die zahlreichen Restaurants sind nur mässig besetzt und wir müssen - ausser vor dem Supermarkt - nirgends anstehen!
Wieder unzählige Stufen und steile Gassen geht es heute Schweiss treibend hoch zur Burg - Castelo São Jorge.
Die Burg wurde von den Mauren gebaut. 1147 ging sie - im Zuge der christlichen Rückeroberung - an Alfons ll. 1755 wurde die Burg beim Erdbeben von Lissabon weitgehend zerstört. Dank umfangreichen Restaurierungen kann man heute den Festungswall, den Keep und weitere andere Türme besteigen.
Die Aussicht über Lissabon ist fantastisch!
Was wir bei unserem letzten Besuch im 2013 nicht geschafft haben, wollen wir diesmal nachholen. Heute steht eine Palast-Tour in Queluz und Sintra auf dem Programm.
Eine der grössten Rokoko-Schlossanlagen Europas - das 'portugiesische Versailles' - befindet sich in Queluz.
Von 1654 bis 1807 wurde der Palast von der königlichen Familie als Sommerresidenz genutzt.
Normalerweise wäre hier bei der Öffnung um 09:00 Uhr schon Schlange stehen angesagt. Wegen Corona haben wir das ganze Schloss für uns alleine - Virus sei Dank.
Wir schlendern vom Ballsaal zum Thronsaal, durch Schlaf-, Ess- , Musikzimmer.... und gelangen über die elegante Löwentreppe in den Garten, wo wir über den mit Azulejos getäferten Kanal staunen. Er wurde speziell für die 16-jährige Kronprinzessin Maria I. angelegt, die die Bootsfahrten auf dem gestauten Kanal liebte.
In unserem Reiseführer steht, dass Sintra hoffnungslos mit Touristen überfüllt sei, ein absolutes Verkehrschaos herrsche und dass man lange für eine Fahrgelegenheit anstehen müsse, um zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten zu gelangen.
Zurzeit ist der Spiess umgedreht - ein Parkplatz für unser Auto ist schnell gefunden und schon sind wir umringt von Tuk-Tuk-Fahrern, die uns eine Rundfahrt anbieten wollen. Da vor kurzer Zeit die Zufahrt zu den Sehenswürdigkeiten für private PWs gesperrt wurde, besteigen wir eines dieser Gefährte, nicht aber ohne den horrenden Fahrpreis runtergehandelt zu haben!
Mitten in der Altstadt von Sintra erblicken wir zwei konische Türme, die aus den Dächern eines weissgetünchten herrschaftlichen Gebäudes ragen. Sie gehören zum königlichen Nationalpalast – Palácio Nacional de Sintra und sind die Schornsteine der riesigen Palastküche.
Auf einer steilen, engen und kurvenreichen Strasse geht es nun hoch zum Eingang des Palácio Nacional da Pena. Oben angekommen entscheiden wir uns aber gegen einen Besuch, denn ein steiler 15-minütiger Fussweg vom Schloss-Tor zum eigentlichen Schloss lässt mein Knie zurzeit nicht zu.
So geniessen wir den Blick von der Ferne auf das bunte Fantasieschloss, das im 19. Jh. Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha, der Gemahl der portugiesischen Königin, hoch über Sintra erbauen liess.
Etwas tiefer liegt das Castelo dos Mouros. Die maurische Burg aus dem 10. Jh. schmiegt sich eng an die Granitfelsen und war somit gut getarnt.
Viel Fantasie bewies auch der Millionär und Exzentriker António Augusto Carvalho Monteiro. Er liess 1910 die Schlossanlage Quinta da Regaleira nach seinen Entwürfen erbauen.
Palast und Kapelle sind eingebettet in einen grosszügigen Park mit Seen, Grotten, Brunnen, Brücken, unterirdischen Tunnelsystemen und einem Tennisplatz.
Die verbleibende Zeit des heutigen Ausflugs verbringen wir in diesem interessanten Park in Sintra.
Die Calçada portuguesa ist eine typisch portugiesische Kopfsteinpflasterung. Die Kopfsteine sind kleiner als bei uns, bestehen aus weissem Kalkstein und schwarzem Basalt. Sie werden mit dem Hammer in die entsprechende Form geklopft und zu geometrischen Formen oder Bildmotiven zusammengefügt. Plätze, Gehsteige, Strassen, Parkwege, Eingangshallen....man findet diese Art Kopfsteinpflaster überall in Portugal und in seinen ehemaligen Kolonien (z.B. Brasilien, Macau).
11.-20.10.2020
Da wir keine Frühaufsteher sind, entscheiden wir uns gegen den bereits um 8 Uhr losfahrenden Alfa Pendular und nehmen den etwas langsameren Zug von Lissabon runter in den Süden. Nach 3 ½ Stunden Fahrt erreichen wir den Hauptort der Algarve – Faro.
Wir haben uns hier in einem heimeligen portugiesischen Haus aus dem Jahr 1917 eingemietet. Wohn-, Ess-, Ankleide- und zwei Schlafzimmer, Küche mit Terrasse sowie ein Bad können wir für die nächsten neun Tage unser Heim nennen – inklusive zwei Katzen, die auf den Dächern der Umgebung wohnen und abends lauthals Futter verlangen ;o))
Faro ist für die meisten Touristen nur das Drehkreuz zwischen Ankunft am Flughafen und möglichst schneller Weiterreise an die bekannten Strände.
Da wir keine Strandmenschen sind, fühlen wir uns in der Hauptstadt der Algarve - 65‘000 Einwohner - sehr wohl. Die kleine Altstadt haben wir in einem Tag durchforscht und so geniessen wir hier die restlichen Tage an der warmen Herbstsonne. Wir flanieren durch die Gassen mit den herrlichen Kopfsteinpflaster-Mosaiken, geniessen einen Porto Tonico am Hafen, unternehmen kleinere Ausflüge und kochen abends etwas nach unserem Gusto, denn Sardinen und Bacalhau haben wir langsam satt ;o)