A Guarda - Baiona - Vigo

02.-04.09.2020

Obwohl wir in Portugal überwintern wollen, haben wir uns kurzfristig für eine Rundreise in Spanien bzw. Galicien, Asturien und Kastilien & León entschieden. Die nächsten Wochen werden wir mit unserem Mietauto also in Spanien rumkurven.

 

Heute Mittwoch geht es der portugiesischen Atlantikküste entlang hoch über den Grenzfluss Río Miño und entlang dem Pilgerweg 'Camiño Portugués' zum südwestlichsten Zipfel von Spanien nach A Guarda in Galicien.

Das kleine Fischerdorf am blauen Atlantik strahlt uns entgegen. Bei einem Spaziergang am Meer faszinieren die weissen Motive an den Kiefern, die sich je nach Standort zu einer Einheit zusammenfügen.

Nach einer köstlichen Paella mit Meeresfrüchten geht’s der galicischen Küste entlang nach Norden. Wir entdecken hoch oben am Hang neben einem Leuchtturm eine Artilleriestellung aus dem zweiten Weltkrieg. Unser kleiner Fiat Panda muss sich nun hocharbeiten – die Aussicht von oben ist aber die Mühe wert! Der Abstecher hat sich gelohnt. 

Tief unter uns liegt Baiona, das wir nun ansteuern.

In Baiona sticht uns sofort das grosse, mittelalterliche Fort de Monterreal in die Augen.

 

Am Eingangs-Tor erfahren wir, dass aber ausser den Türmen und einer drei Kilometer langen Befestigungsmauer kaum mehr etwas vom Fort vorhanden ist. Also laufen wir ein kleines Stück auf der Ring-Mauer und geniessen den Ausblick auf die Stadt. 

Baiona war der erste Hafen in Europa, der von Christopher Kolumbus die Nachricht von seiner Entdeckung Amerikas erhielt. Am 1. März 1493 legte die Karavelle Pinta auf ihrer Rückreise in diesem Hafen an. Zum Gedenken an diesen Tag wurde eine Nachbildung des Schiffs im Hafen verankert und kann besichtigt werden. 

Am Abend fahren wir in Vigo ein. Die Hafen- und Industriestadt mit rund 300'000 Einwohnern ist die grösste Stadt Galiciens.

Nach einer ruhigen Nacht laufen wir früh ;o) los, um die Stadt zu erkunden. Doch diese schläft um 10.00 Uhr noch - so kommt es uns zumindest vor! Ausser ein paar Putzmaschinen, die geräuschvoll ihre Bahnen ziehen und ein paar Pyjama-gewandeten Menschen, die mit ihren Hunden 'Gassi gehen', ist sie praktisch menschenleer. Hätten wir beinahe vergessen - wir sind ja in Spanien, da ist halt die Tageseinteilung etwas anders - also zuerst Kaffee trinken!!

 

Später erklimmen wir über Treppen einer der letzten Reste der alten Stadtmauer. Diese wurden erst im 17. Jh. erbaut, nachdem Sir Francis Drake und türkische Piraten der Stadt zu sehr zugesetzt hatten.

Von hier oben haben wir einen weiten Blick über die Stadt und raus zu den Illas/Inseln Cíes.

Der französische Schriftsteller Jules Verne widmete eines der Kapitel im Buch '20.000 Meilen unter dem Meer' der Bucht von Vigo. Die Bevölkerung dankte ihm für diese Gratis-Reklame, in dem sie ihm nach seinem späteren Besuch in der Stadt ein Denkmal setzten.