Namibia & Südafrika (29. September - 19. Oktober 2012)

Namibia - Südafrika - 4'672 km

30.09.-20.10.2012

Unsere 3-wöchige Reise mit dem Mietauto führt uns von Windhoek/Namibia bis nach Kapstadt/Südafrika.

 

Windhoek - Hotel Guesthouse Terra Africa

 

30.09.-01.10.2012

Nach 12 ½ Stunden Flug mit Zwischenlandung in Johannesburg kommen wir müde aber voller Erwartungen in Windhoek an.

Der erste Tiefschlag folgt jedoch sogleich – einer unserer  Koffer ist in Johannesburg liegen geblieben und wird erst in den nächsten Tagen in Windhoek erwartet - wenn überhaupt!!

Der zweite Tiefschlag folgt gleich danach – Roby hat sich eine Magenverstimmung geholt und liegt nun in unserer Unterkunft im Bett :o((

Das fängt ja schon gut an!!

 

Trotzdem lassen wir uns mit einem Taxi in ein nahe gelegenes Restaurant fahren und nach einer schmackhaften Fischsuppe fühlt sich Roby gleich wieder besser. 

Heute Montag müssen wir in Windhoek zuerst alles Wichtige einkaufen, was im vermissten Koffer zurückgeblieben ist.


Nach einer kurzen Fahrt durch die Townships verlassen wir die Stadt und fahren nordwärts nach Okahandja, wo wir einen Markt mit Schnitzereien besuchen. Zum Waterberg Plateau geht's nun ausschliesslich weiter über Naturstrassen. Am Strassenrand bestaunen wir die zahlreichen grossen Termitenhügel.

Waterberg Plateau – Waterberg Wildernes Lodge

 

01.10.2012

Wir kommen gerade rechtzeitig für die erste Safari-Tour durch die Kalahari-Wüste. Rasch Safari-tauglich anziehen und schon sind wir mit einem Jeep unterwegs, um Rhinozeros, Giraffe, Emu und Dickdick zu beobachten.
Der Ranger weiss genau, wo sich diese Tiere zu welcher Tageszeit aufhalten und so bekommen wir sogar das gefährliche Rhinozeros ganz nahe zu Gesicht.

Zurück - müde von der langen Reise und der interessanten Safari - geniessen wir noch unsere schöne Lodge und die tolle Aussicht auf die Kalahari-Wüste zu unseren Füssen.

Fort Namutoni - Etosha National Park - Okaukuejo

 

02.-03.10.2012

Auf der Fahrt zum östlichen Eingang des Etosha Nationalparks sehen wir 20 km vor Grootfontein ein Schild, dass uns auf den grössten bislang auf der Erde gefundenen Meteoriten Hoba hinweist. Kurz danach stehen wir vor dem 50 Tonnen schweren Block aus Eisen und Nickel, der bereits vor 80'000 Jahren auf die Erde gefallen ist. 

 

Am Eingang des Parks beziehen wir unser Zimmer im ehemaligen deutschen Fort Namutoni. Von der Mauer des Forts aus können wir Elefanten beobachten, die zum Wasserloch kommen. Wir geniessen den Anblick dieser majestätischen Tiere bis weit in die Nacht hinein.

Heute Mittwoch fahren wir durch den Etosha Nationalpark entlang der 4'760 km² grossen Etosha-Salzpfanne. Gegen Norden erstreckt sich diese weisse, in der Hitze flimmernde Fläche bis zum Horizont. Die Tiere halten sich vorwiegend im Süden des Parks auf. Immer wieder laufen uns Zebras oder Kudus vors Auto oder wir entdecken Tiere, die im Gebüsch Schutz vor der brennenden Sonne suchen.
Direkt an der Strasse kaut eine riesige Giraffe an einem Dornenstrauch. An den wenigen Wasserlöchern versammeln sich unzählige Zebras, Steinböcke und Kudus. Die Elefanten tragen an den Wasserlöchern ihre ' wer ist der Stärkste?'–Wettkämpfe aus.

 

Total erschöpft nach 135 km Naturstrasse und den unzähligen Eindrücken erreichen wir am Abend das West-Camp Okaukuejo und zu unserer Freude – unser vermisster Koffer ist angekommen!

Vingerklip Lodge

 

04.10.2012

Über Outje geht unser Abenteuer weiter zur Vingerklip Lodge. Die Fahrt führt durch wüsten-ähnliche Savannen in die totale Abgeschiedenheit.

Schon von weitem weisst uns der Vingerklip/Felsnadel die Fahrtrichtung. Eingebettet in ein Tal, in dem die Zeit still zu stehen scheint, befindet sich die wunderschöne Anlage der Vingerklip Lodge.

 

Eine Wanderung zum Vingerklip und später ein Abendessen mit romantischem Sonnenuntergang auf dem Eagels-Nest - Restaurant auf den Felsklippen - runden diesen Tag ab.

Ameib Ranch/Karibib

 

05.10.2012

Wir hätten in der Vingerklip Lodge gerne noch ein paar Tage mehr verbracht, doch da wir ein straffes Programm zu absolvieren haben, geht die Fahrt heute Freitag schon wieder weiter.

In Khorixas nehmen wir eine Herero-Frau im Auto mit, die zum Arzt muss. Leider können wir uns nur schlecht verständigen – es wäre sicher ein interessantes Gespräch geworden.

 

Nach der Ankunft auf der Ameib-Ranch machen wir uns sofort auf die Wanderung zur Bull’s Party. Extreme Hitze und Kälte sowie Millionen Jahre dauernde Erosionen haben dort die Granitblöcke in Kugeln verwandelt. Überall liegen kleine aber auch meterhohe Steinkugeln herum. Es ist die schiere Größe der Felsen und ihre runden Formen, die uns so fasziniert!  

 

Inzwischen ist es schon spät. Den Weg  zur Ranch zurück finden wir nur schwer, was beinahe wieder in eine Überlebensübung ausartet – wie so oft mit Roby ;o)) 

 

Kuiseb Pass - Gaub Pass - Sossusvlei - Sesriem Cannyon - Desert Homestead Lodge

 

06.-07.10.2012

Über den Kuiseb Pass - 870 müM - und den Gaub Pass - 755 müM - fahren wir nach Solitaire und Maltahöhe.

Die Landschaft um die zwei Pässe ist steinig und gleicht einer Mondlandschaft. Wir lassen uns das Picknick auf der Passhöhe schmecken während unsere Augen über die weiten Flächen Namibias schweifen.

 

Anschliessend geht es weiter durch flache trockene Landschaft zur Wüstentankstelle in Solitair. Dort schaffen wir uns etwas Abkühlung und geniessen ein Eis. Nach insgesamt 370 km erreichen wir die Desert Homestead Loge.

Heute Sonnatagmorgen - Temperatur 7° -  heisst es früh aufstehen. Um 06.00 Uhr geht die Fahrt los zum Namib-Naukluft Nationalpark mit seinen bis zu 380 m hohen orangefarbenen Dünen. Nach zwei Stunden Fahrt erreichen wir die ersten Sandhügel.

 

Auf der Weiterfahrt zeigt uns unser Fahrer, wie man eine Spinne - die ‚Dancing White Lady‘ - im Dünensand lokalisieren und ausgraben kann. Alle dürfen einmal raten, wo sich das Insekt versteckt hält, aber niemand kann die Spuren im Sand richtig deuten. Daher löst unser Fahrer das Rätsel, indem er sie ausgräbt. Auf seiner Hand scheint sie eher klein, aber losgelassen entwickelt sie sich zu einer stattlichen Grösse! 

 

Das Besteigen  der zweithöchsten Düne ‚Big Dady‘ mit 375 m Höhe lassen wir uns nicht entgehen, ist aber bei mittlerweilen 39° ein ‚Mords-Chrampf‘ ! Ein Schritt hoch – drei Schritte runter ;o((  Schliesslich ist es geschafft und das Runterrennen macht dafür doppelt so viel Spass!

 

Sossusvlei - eine von Dünen umschlossene Salz-Pfanne – mit bis zu 500 Jahre alten, abgestorbenen Kameldorn-Bäumen bildet der Endpunkt unserer Dünen-Tour.

 

Beim anschliessenden Champagner-Brunch - neben den Dünen unter einem Schatten spendenden Baum - erholen sich die müden Waden wieder zügig ;o))

Unweit vom Sossusvlei liegt der Sesriem Canyon. Der Tsauchab-Fluss hat hier eine 1000 m lange und 30 m tiefe Schlucht in das Gestein gefressen.

 

Der Verdauungsspaziergang durch den Canyon stellt eine willkommene Abkühlung dar. 

Maltahöhe - Mariental - Kalahari Desert - Auob Country Lodge

 

08.10.2012

Auf der Fahrt zur Maltahöhe und nach Mariental entdecken wir grosse Nester der Webervögel. Diese riesigen Hänge-Nester können tausende von Vögel beherbergen. Damit das Nest nicht von Raubvögeln geplündert wird, zeigen die zahlreichen Eingänge schräg nach unten.

 

Nach dem Mittagessen in Mariental tauchen wir ein in die Kalahari Wüste. Sie besteht  überwiegend aus fein-pulverigem rotem Sand und liegt 800-1200 Meter über dem Meeresspiegel. Neben Wüstengräser wachsen hier vor allem Akazien-Bäume.

 

Unser Ziel ist die Auob Country Lodge nahe Stampried. Bei einer Abzweigung müssen wir nachfragen, wo's weitergeht und treffen dabei einen Farmer, der einen toten Cerval zum Bauernhof trägt.


Gleich nach der Ankunft machen wir uns auf die Kalahari zu Fuss zu entdecken. In der Ferne erhaschen wir Giraffen, Gnus, Kudus, Springböcke, Emus und Dickdicks.

 

Beim Abendessen werden wir von einem Kinderchor mit lokalen Liedern unterhalten und die Mutigen dürfen sogar mittanzen ;o))

Quivertree - Giant’s Playground - Quiver Tree Rest Camp

 

09.10.2012

Bevor wir heute Dienstag losfahren, geht's zum Joggen in die Kalahari. Da es so viel zu sehen gibt, kann ich mich (Ursi) nicht aufs Joggen konzentrieren und – es kommt, wie es kommen muss – Sturz - Hose und Knie kaputt!

 

Die Weiterfahrt durch das Nichts hat seinen speziellen Reiz, da erst so bekommt man die Grösse dieses Landes wirklich zu spüren.

 

Langsam nähern wir uns dem Quiver Tree Forest/Köcherbaum Wald. Der Name Köcherbaum wurde dem Aloe-Gewächs gegeben, da die Buschmänner die Äste vom Köcherbaum aushöhlten und sie als Köcher für ihre Jagdpfeile verwendeten. Die Bäume mit einem Stammdurchmesser von über einem Meter werden bis zu 9 m hoch.

 

Der Giants' Playground/Spielplatz der Riesen ist eine bizarre Felslandschaft bei Keetmanshoop, in der Nähe des Köcherbaumwaldes. Die aufgestapelten Steine sehen aus als seien sie das Werk von Riesen. Die Blöcke bestehen aus 170 Millionen altem Basalt vulkanischen Ursprungs.

 

Bei der Ankunft im Quivertree Rest Camp sind die Vorbereitungen zum Abendessen schon in vollem Gange. Es werden zwei Springböcke geschlachtet und daraus ein Curry gekocht.

Fish River Canyon – Fish River Lodge

 

10.-11.10.2012

Nach 190 km Fahrt durch gleichmässig beig-braune Landschaft erspähen wir in der Ferne kleine Vierecke, die sich vom Boden abheben. Vielleicht sind wir ja nun bald da! Beim Näherkommen sehen wir, dass die Fish River Lodges direkt am Abhang zum Canyon stehen.

 

Nach dem herzlichen Empfang mit einem Glas Champagner stehen wir vor der atemberaubenden Aussicht. Vor uns liegt der 160 km lange, bis zu 27 km breite und bis zu 550 m tiefe Canyon. Er ist der grösste Canyon Afrikas und gilt nach dem Grand Canyon als zweitgrösster Canyon der Erde.

Wir können nicht genug bekommen von dieser tollen Aussicht.

 

Da wir zwei Tage hier bleiben, ist heute Morgen joggen entlang des Canyon angesagt. So macht joggen Freude!! Den Rest des Tages erholen wir uns und geniessen die wunderschöne Einöde.

Fahrt nach Südafrika - Springbok - Naries Namakwa Retreat

 

12.-13.10.2012

Heute Freitag verlassen wir Namibia und fahren nach Südafrika. Aber Namibia lässt uns nicht einfach gehen, denn nach ungefähr 100 km Fahrt stehen wir vor einem kleinen Problem.

Ein Schlammloch gefüllt mit Wasser, und wir sind nicht sicher, ob wir es schadlos passieren können. Also gibt es nur eine Möglichkeit - Roby muss in die Brühe und die Tiefe auskundschaften. Nachdem er knietief drinsteckt, entscheiden wir uns für die sichere Variante und fahren die letzten 60 km wieder zurück.

 

Endlich stehen wir vor der Grenze Südafrikas, die wir – nach  Abwicklung der Formalitäten – ohne Probleme passieren können.

 

Wir sind in Südafrika!

 

Etwas ausserhalb von Springbok haben wir uns ein Haus für zwei Nächte gemietet. Da es in der Nähe kein Restaurant hat, müssen wir in Springbok einkaufen gehen. Im Naries Namakwa Retreat machen wir es uns vor dem Cheminee mit einer guten Flasche südafrikanischem Wein gemütlich.

Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Atlantikküste, um die Kupferminen in dieser Gegend zu besichtigen. Leider ist dies nur von aussen möglich und so entschliessen wir uns, dem Goageb Nationalpark einen Besuch abzustatten.

Im südlichen Frühling erblüht dieser Park in seiner vollen Farbpracht mit dutzenden verschiedenen Pflanzen.

Clanwilliam- Guesthouse Saint du Burrys

 

14.10.2012

Clanwilliam gehört zu den ältesten Städten Südafrikas. Die ersten Siedler kamen bereits 1732 an den Olivant River.

Der Ort ist vor allem bekannt für die Produktion von Rooibos Tee. Der gelb-blühende Strauch wird 1 bis 2 m hoch mit rutenartige Zweigen, an denen sich dünne Ästchen befinden. 

Langebaan – Kapstadt – Hotel Upper East Side

 

15.-19.10.2012

Heute geht es an die Atlantikküste nach Langebaan. Dort lassen wir das Auto von der dicken Staubschicht, die sich beim Fahren über die Naturstrassen angesammelt hat, gründlich reinigen. So, jetzt können wir uns in Kapstadt sehen lassen!

 

Leider ist es heute sehr windig und kühl, deshalb lassen wir das Bad im Meer aus und fahren weiter nach Kapstadt.

Schon von weitem sehen wir die mächtige Wolkendecke, die den Tafelberg einhüllt. Wenn der Wind für kurze Zeit die Wolken wegfegt, können wir ab und zu  einen Blick auf den Berg erhaschen. 

Wale in ihrer natürlichen Umgebung sehen! Um dies zu erleben, fahren wir nach Hermanus, östlich von Kapstadt. Es ist immer noch sehr windig und kalt. Aber warm angezogen kann man es aushalten.

Leider sind die Wale heute nicht in ‚Springlaune‘ und so bekommen wir zwar viele Rücken aber keine Flossen zu sehen :o((

Für die Rückfahrt nehmen wir die Strasse über Stellenbosch. Leider reicht es nicht mehr für eine Wein-Degustation, da wir zu spät dran sind. Dafür geniessen wir einen guten Tropfen aus Stellenbosch beim anschliessenden Nachtessen.

 

Da wir bis jetzt keine Gelegenheit hatten unseren 33. Hochzeitstag zu feiern, holen wir dies nun nach und geniessen in Kapstadt an der Waterfront eine riesige und super leckere Meeresfrüchteplatte. 

Heute Mittwoch widmen wir unsere ganze Aufmerksamkeit Kapstadt. Wir spazieren zum Parlament, wo ein Markt auf dem Vorplatz abgehalten wird, besuchen das Castel of Good Hope und schlendern durch das Zentrum.

Den Hunger stillen wir mit einem feinen Curry bevor wir für eine Rundumsicht in die Hügel hinter Kapstadt hochfahren.

Von hier aus sehen wir die 12 km entfernt liegende Robben-Island. Hier, in dem einstigen Gefängnis, verbrachte Nelson Mandela fast zwei Jahrzehnte in einer vier Quadratmeter grossen Einzelzelle sein Leben.

Bevor es Morgen Freitag wieder heimwärts geht, möchten wir heute zum 44 km entfernten südwestlichsten Punkt Südafrikas – dem Kap der Guten Hoffnung.

Auf halber Strecke besuchen wir in Simon’s Town zuerst noch die Boulders Bay mit den putzigen Pinguinen. 

Nach dem Eingang in das Naturreservat 'Kap der Guten Hoffnung' überrascht uns eine Gruppe Paviane, die gemütlich auf der Strasse rumtummelt und sich laust. Sie lassen sich auch nicht von der wartenden Auto-Kolonne  beeindrucken und so haben wir das Vergnügen, ihnen bei der täglichen Toilette zuzusehen ;o))

Zu Fuss geht es die letzten Meter zum Kap der Guten Hoffnung runter. Auch hier haben wir eine geführte Tour! Zwei Strausse lassen es sich nicht nehmen und begleiten uns auf dem schmalen Weg zum Kap.

Retour nach Kapstadt nehmen wir die etwas längere aber schönere Küstenstrasse über Hout Bay

 

Fazit: Eine der interessantesten und landschaftlich schönsten Reisen, die wir bis jetzt gemacht haben.