Fatehpur Sikri, Jaipur

25.-26.02.2003

Nach einem umfangreichen Frühstücks-Buffet - auch am Morgen gibt es hauptsächlich mit Curry gewürzte Speisen - fahren wir heute ca. 35km weiter nach Fatehpur Sikri. In dieser Kleinstadt befand sich Ende des 16. Jh. die Hauptstadt des Mogulreiches. Die Baudenkmäler des Palastbezirks stehen unter dem Schutz der UNESCO.

Die kunstvoll geschnitzten roten Sandstein-Ornamente an den Gebäuden sind unglaublich detailliert. Da die ausländischen Touristen-Ströme seit dem Terroranschlag 9/11 in 2001 immer noch nicht wieder zurückgekommen sind, werden wir auf unserem Rundgang durch die antike Stadt von einer Horde verzweifelter Verkäufer verfolgt. 

Nun verlassen wir den Bundesstaat Uttar Pradesh und starten - zusammen mit unserem Fahrer/Touristenführer -  zu einer 12-tägigen Rundreise durch das Land der Maharadschas, den Bundesstaat Rajasthan. 

 

Baustoff und billige Arbeitskräfte sind auch in diesem Teil von Indien im Übermass vorhanden, sodass Lehm-Ziegel für die ländliche, oft auch ärmliche Landbevölkerung das bevorzugte Baumaterial darstellen. Auf der interessanten Fahrt nach Jaipur machen wir daher auch halt in einer Lehmziegel-Fabrikation und lassen uns den Herstellungsprozess zeigen.

 

Die Hindu-Götter Lakshmi und Vishnu wohnen im von der Milliardärsfamilie Birla 1988 finanzierten Mandir Tempel, jedoch um einiges luxuriöser als der gemeine 'Pöbel'. Die Götter-Stätte ist gänzlich aus weissem Marmor gebaut und hat sich inzwischen zu einem willkommenen Touristen-Magneten entwickelt - wenn sie denn nur wieder kämen :o(

Nach wenigen Kilometern erreichen wir schliesslich das Zentrum von Jaipur. Die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan ist mit rund drei Millionen Einwohnern für indische Verhältnisse mittelgroß und ihre architektonischen Sehenswürdigkeiten sind seit nahezu 300 Jahren unverändert.

 

Jaipurs bekannteste Attraktion - die Altstadt - wird auch Pink City genannt und entstand, als für einen Besuch des Englischen Prinzen Albert im Jahr 1876 alle Häuser in Rosa-Orange gestrichen werden mussten.

Unmittelbar nach unserer Ankunft machen wir es uns in einer Velo-Rikscha bequem und stürzen uns ins quirlige Geschäfts-Zentrum. 

Am nächsten Morgen kaufen wir zu medizinischen Zwecken - unsere Mägen und Gedärme beginnen ob der fremden Kost bereits verrückt zu spielen - eine Flasche Schottischen Whisky. Unser Sikh-Fahrer schaut mit grossen Augen in den Rückspiegel, als wir zur Beruhigung der Magennerven einen grossen Schluck direkt aus der Flasche nehmen. 

Anschliessend laufen wir durch die Altstadt von Jaipur. Hawa Mahal (Palast der Winde) mit seinen fast 1000 pittoresken Nischen und Fenstern - als Ausguck der damaligen Haremsdamen auf das geschäftige Leben ausserhalb ihres Gefängnisses - ist das unbestrittene Wahrzeichen der Stadt. Aber natürlich dürfen auch die Flöten-spielenden Schlangenbeschwörer nicht fehlen.

Wir schlendern entspannt durch die interessanten Gassen und erreichen auch bald den City Palace. Im weiträumigen Gebäude aus dem 18. Jh. haust weiterhin der Maharaja von Rajasthan mit Familie und 500 Bediensteten.

Fort Amber liegt ca. 10km ausserhalb von Jaipur auf einer Hügelkette. Diese prächtige Festung aus der Zeit der Mogulherrschaft wurde aus rotem Sandstein und Marmor erbaut. Obwohl wir eigentlich lieber zum Fort hochlaufen würden, reiten wir auf einem der wartenden Elefanten die Serpentinen hoch - Mensch und Tier müssen schliesslich auch von was leben.

 

Die eigentliche Palastanlage ist im Wesentlichen rechteckig und besteht aus mehreren, treppenförmig ansteigenden Höfen mit Gärten. Die zahllosen Privatgemächer der damaligen Herrscher sind mit aufwändigen Mosaiken verziert und lassen erahnen, wie unglaublich prunkvoll das Leben der Wohlhabenden damals gewesen sein muss.