Mit dem Container-Schiff von Tilbury nach Antwerpen

16. - 20.09.2016 

Überquerung Ärmelkanal Richtung Antwerpen. 

Wir erwachen mit einem sanften Schaukeln. Oho, da scheint ja draussen was los zu sein! Doch als wir dann oben stehen, sind wir erstaunt, dass nicht höherer Wellengang herrscht. Da ich in dieser Hinsicht nicht sehr seetauglich bin, lässt das Rebellieren meines Magens auch nicht lange auf sich warten. Aber dank Sandra und Guillermo - Tochter und Schwiegersohn - sind wir medizintechnisch bestens ausgerüstet.

Leider entschliesst sich unser Koch ausgerechnet heute einen stark riechenden Fisch zuzubereiten :o(

Während alle am Tisch auf diesen Gang verzichten, scheint Röbä keine Probleme zu haben und geniesst diese Mahlzeit offensichtlich.

 

In der Einmündung Westerschelde Richtung Antwerpen wird das Wasser zum Glück wieder ruhiger und so auch mein Magen. Kurz vor dem Hafen passieren wir eine Schleuse und es fühlt sich ‚fast‘ schon an wie unsere Fahrt durch den Panamakanal ;o)

 

 

Die Überfahrt von Tilbury nach Antwerpen dauert 18 Stunden. In Antwerpen bleiben wir bis Montagabend. Langsam füllt sich nun auch unser Aufenthaltsdeck mit zahllosen Fahrzeugen. Unsere Bewegungsfreiheit wird mehr und mehr eingeschränkt. Am Schluss bleibt uns nur noch der ‚Helikopter‘-Landeplatz.

 

18.09.2016

Am Sonntag fahren Michaela, Tobias und wir mit dem Taxi nach Antwerpen rein. Wir haben Glück, denn es ist autofreier Sonntag und ein kleines Volksfest im Gange. Nach einer Woche italienischer Küche - Menüplan unverändert - geniessen wir die äusserst leckeren Moules und Frites und dazu ein kühles ‚Hoegarden‘.
Wir schlendern durch die Altstadt und schauen dem bunten Treiben der Leute zu. Später begeben wir uns mit Michaela und Tobias zum Seafarers’ Centre ‚Stella Maris‘, wo wir noch etwas am Blog arbeiten und auf den Bus zum Schiff warten.

In jedem Hafen gibt es offensichtlich ein solches Seelsorge-Zentrum, das den See-Fahrern eine Aufenthalts-möglichkeit mit Gratis-Transport vom/zum Schiff organisiert.

 

19.09.2016

Am Montag herrscht Aufbruch-Stimmung in verschiedenster Weise! Der Kapitän und der Koch werden abgelöst. Nach 5-monatigem Einsatz haben sie ihre Ferien redlich verdient. Der neue ‚Comandante‘ - höherer Rang als Kapitän - fährt schon seit drei Tagen auf dem Frachter mit und ist nicht zu überhören. Ein voluminöser lauter Italiener, der ohne Punkt und Komma spricht :o(

Beim Mittagessen fast unerträglich!
 

Der neue Koch soll fantastisch kochen, schwärmt die Crew – und Recht haben sie. Rocco hat zwar die gleichen Zutaten wie der früher Koch und auch den gleichen Speiseplan, kocht aber etwas raffinierter.


Die vier letzten Passagiere kommen an Bord – Theresa und Pierre - 67/69 J., mit einem selbstgebauten Toyota Pickup-Camper - sowie Marie Christine und Philipp - 59/59 J., mit einem Sprinter-Camper - alle aus Frankreich. Theres und Pierre haben diese Frachtschiffreise schon elfmal gemacht. So interessant die Reise auch ist, dies kann man sich nur schwer vorstellen!