Chacabuco – Salpeter-Mine und Geister-Stadt

28.10.2017
Chacabuco, die grösste Salpeter-Mine/-Stadt Chiles wurde 1924 aufgebaut. In der Umgebung der Stadt konnte die kanadische Firma monatlich bis zu 15‘000t Nitrat-haltiges Gestein abbauen und in den städtischen  Industrieanlagen zu Salpeter (Dünger und Sprengstoff-Grundmaterial) und Jod veredeln. Bis zur Verschiffung des Salpeters wurde das leuchtend weisse Salz in der Wüste deponiert.


In der Wüstenstadt lebten 5‘000 Minen-Arbeiter und ihre Familien aus verschiedensten Nationen. Hier gab es alles, was man zum täglichen Leben brauchte – Markthalle, Kirche, Theater, Krankenhaus, Schule, Wäscherei, Hotel, Tennisplatz und Swimmingpool.


Als bald darauf Salpeter künstlich hergestellt werden konnte, war diese Produktion nicht mehr lukrativ und wurde 1940 eingestellt.

 

1972 stellte Salvador Allende die Anlage unter Denkmalschutz. 1973/74 nutzte die Militärjunta unter General Pinochet die Gebäude als Konzentrationslager für bis zu 1‘800 politische Gefangene.

  

Heute ist alles ziemlich verfallen, gibt aber immer noch einen guten Einblick in diese einmalige Anlage.