Itaipu - Staudamm und Kraftwerk

Nördlich der Stadt Foz do Iguaçú an der Grenze Brasilien/Paraguay liegt das Wasserkraftwerk Itaipu. Mit einem 8km langen Staudamm - der zweitgrösste der Welt - wird hier der Grenzfluss Paraná auf einer Länge von ca. 170 km zum Itaipu-Stausee gestaut. 

In einer 3-stündigen Besichtigungstour zeigt man den Besuchern stolz das Gemeinschaftsprojekt von Brasilien und Paraguay.

 

Die Zahlen sind eindrücklich:

 

- Mit dem verbauten Eisen könnte man 380 Eiffeltürme bauen

- Der für den Bau notwendige Erd- und Fels-Aushub war 15x grösser als beim Eurotunnel

- 40'000 Arbeiter waren auf der Baustelle tätig und mussten mit Mahlzeiten und Unterkunft versorgt werden

- Im Jahr 2016 wurden 103 Terawattstunden produziert - Weltrekord.  Für diese Energie würde man ansonsten 8 Kernreaktoren benötigen oder müsste dafür 536‘000 Fass Öl am Tag verbrennen.

 

Aber auch der Preis für das Megaprojekt ist hoch.

 

- 145 Menschen kamen bei den Baurbeiten ums Leben

- 60‘000 Menschen  haben ihre Heimat verloren

- riesige Regenwaldflächen wurden abgeholzt oder verschwanden in den Fluten.

- 50Mio USD, die jedoch in ca. 5 Jahren zurückbezahlt sein werden

Alles wird peinlichst genau geteilt. Da Paraguay 220V/50Hz und Brasilien 110V/60Hz benötigt, produzieren 10 gigantische Turbinen/Generatoren Strom für Paraguay, die anderen 10 produzieren für Brasilien.

Da aber Paraguay nicht seinen gesamten Produktions-Anteil benötigt, kauft Brasilien diesen den Paraguayos ab und transformiert die Spannung bzw. die Frequenz auf ihre Bedürfnisse um.

 

Auch jede Personal-Funktion ist doppelt besetzt. Benötigt man z.B. einen Mechaniker, so werden immer 2 Personen eingestellt - ein Paraguayo und ein Brasilero. Nicht sehr effizient, aber es scheint zu funktionieren :o))