San José

30.06.-01.07.2021

Wir sind wieder vom Vulkan runter und unterwegs in die Hauptstadt San José. Wie in jeder grösseren Stadt herrscht auch hier ein Verkehrschaos. 

Da es hier keine Camping-Plätze gibt, klappern wir für einmal die bewachten Parkplätze in der Botschaftsgegend ab. Wir gehen davon aus, dass die Dichte von Sicherheitskräften und Überwachungskameras hier so gross ist,  dass wir ruhiger schlafen können.

 

Ein überdachter, mit einem massiven Eisenzaun umgebener Parkplatz, der um 21Uhr seine Tore schliesst und 24Std bewacht wird, gefällt uns am besten. Wir richten uns für eine ruhige Nacht ein und bald darauf übernimmt der Nachtwächter seine Schicht.

 

Um zwei Uhr nachts schrillt die Strom-Überwachung unseres Campers laut Alarm. Wahrscheinlich haben wir wieder einmal einen Strom-Unterbruch. Ich sage noch zu Röbä, dass er doch einfach den Kühlschrank auf Gas umschalten und dann wieder ins Bett kommen solle. Er aber will sich vergewissern, dass alles in Ordnung ist, öffnet die Camper-Tür und sieht einen Dieb, wie er mit dem Aufrollen unserer Kabelrolle beschäftigt ist.

 

Jetzt geht alles blitzschnell!! Ein Griff zum Räuber-Stock und schon rennt Röba - leicht bekleidet ;o) - auf den dreisten Dieb zu. Dieser lässt die Kabelrolle fallen und rennt zum Zaun zurück - Röbä hinterher. Während der Dieb über den Zaun klettert, kann Röbä ihm den Buchen-Stock noch ein paarmal kräftig über den Rücken ziehen - AUAAA!

Unser Nachtwächter, der vor dem Fernseher eingeschlafen ist,  hat von allem nichts mitbekommen und wird von Röbä unsanft aus seinem Tiefschlaf gerissen.

 

Ausserhalb des 'sicheren' Zauns muss der Dieb die Drohgebärden und den Spot von Röbä über sich ergehen lassen. Vor Schreck hat der Dieb nämlich nicht nur die Kabelrolle stehen lassen, sondern auch seinen Rucksack mit Einbruchs-Handwerkszeug. Sind wir nicht Glückskinder? 

Heute Mittwochmorgen haben wir den Schreck der Nacht etwas verdaut und Röbä hat sich in den restlichen Nachtstunden überlegt, wie er unsere Kabelrolle besser sichern kann.

 

Nun geht es los, die auf 1170m Höhe gelegene Hauptstadt auszukundschaften. Mit dem Taxi lassen wir uns ans andere Ende der Altstadt fahren. Von dort laufen wir kreuz und quer durch die grossen Fussgängerzonen zurück durch Gassen und Strassen, vorbei an Kirchen, Plätzen und Märkten dieser bunten aber lauten Stadt. Obwohl uns - entgegen zahlreicher negativer Hinweise - die Stadt positiv überrascht, sind wir doch froh, den Tag ruhig und mit einem feinen Essen ausklingen zu lassen.

Wir feiern unseren Camper, der inzwischen 100‘000km auf dem Buckel hat. Natürlich stossen wir auch auf unser Glück in der vergangenen Nacht an - es hätte auch anders kommen können.