Unser Sicherheits-Konzept

Nachdem wir im Newsletter August 2022 die Überarbeitung unseres Sicherheits-Konzepts erwähnt haben, sind inzwischen zahlreiche Anfragen bezüglich unseren Massnahmen eingegangen. 

Bevor ich auf die gewünschten Details eingehe, möchte ich aber vorausschicken, dass wir uns auf unseren Camper-Reisen sehr selten unsicher gefühlt haben.

 

Trotzdem - Vorsicht ist die Mutter der Porzellan-Kiste !

Seit 1998 sind wir in Europa und ab 2016 in den Amerikas mit einem Camper unterwegs. Die dabei gemachten Erfahrungen haben uns gezeigt, dass das persönliche Verhalten so wichtig, wenn nicht gar wichtiger als alle  technischen Sicherheits-Massnahmen ist:

  • Wir tragen keine Uhren oder Schmuck (ausser klar erkennbarem Modeschmuck).
  • Wir sind selten in der Dunkelheit unterwegs, weder zu Fuss noch mit dem Camper.
  • Wir nehmen Hilfsangebote bei einem Notfall (Fahrzeug, Person) gerne an, sind jedoch auf alle Eventualitäten vorbereitet (in Ecuador hat uns ein 'vermeintlicher' Vogel bekleckert, die freundlichen Reinigungs-Helfer haben sich jedoch als Möchtegern-Diebe herausgestellt).
  • Wir wehren uns bei einem Überfall nicht, ausser wenn uns die Erfolgsaussichten sehr hoch erscheinen.

Untenstehend die wichtigsten Massnahmen - mit den entsprechenden 'Räuber'-Geschichten :o))

  • Um das Eindringen über die Türen der Fahrerkabine zu erschweren, hatten wir seit dem Einbruch in Frankreich (wir haben im Camper geschlafen; nichts bemerkt; die Diebe konnten Handys, Kamera und Portemonnaies entwenden) einen Spann-Gurt, der die beiden Türen miteinander verbindet. Nach dem Einbruch in Peru (Fenster eingeschlagen; Spann-Gurt mit Messer durchtrennt; Türe geöffnet; Akkordeon, Handtasche und Fotodrucker entwendet) setzen wir nun zu diesem Zweck eine Kette mit Schloss ein.
  • Die beiden Keller-Türen sowie die Camper-Tür sind mit zusätzlichen Riegeln gesichert. Halten wir uns im Camper auf, verhindert ein Sicherungs-Draht, dass das einfache Camper-Schloss in Sekundenbruchteilen geöffnet werden kann.
  • Bewegungsmelder mit Sirene inkl. zwei Panik-Schaltern (bei einem Einbruch oder durch manuelle Betätigung wird eine laute Alarm-Sirene ausgelöst).
  • Hartholzknüppel bei der Eingangstür; gilt nicht als Waffe, kann jedoch sehr wirkungsvoll sein (beschafft, nachdem sich zwei Diebe in Chile für unsere Mountain-Bikes interessiert hatten und ich sie nur durch lautes Geschrei vertreiben musste; eingesetzt in Costa Rica, wo ein Dieb unsere Kabelrolle mitnehmen wollte - autsch !).
  • Pfefferspray-Dosen neben den Betten, Wespenspray-Dosen in der Fahrerkabine (Achtung – eine kleine Pfefferspray-Dose hat mir in Deutschland eine 6-monatige bedingte Haftstrafe und 300 Euro Busse eingetragen).
  • Stromwächter-App, installiert auf altem Handy, schlägt Alarm sobald die Stromzufuhr zum Camper unterbrochen wird (Stromunterbrüche sind in den Amerikas nicht selten; sind wir in Hörweite, können wir den Kühlschrank auf Gas oder Batterie umstellen. In Costa Rica hat uns diese Wächter-App vor dem Verlust der Kabelrolle bewahrt).
  • Kabelrolle mit Kette in Service-Fach gesichert (in Costa Rica wollte man uns die Kabelrolle entwenden. Dank Stromwächter-App und Hartholzknüppel konnte ich dies verhindern).
  • Die Mountain-Bikes sind mit zwei Stahlplatten-Faltschlösser gesichert (beschafft, nachdem uns in Frankreich die Mountain-Bikes trotz daumendicker Kette gestohlen wurden).
  • Monatlicher Backup von Handys und Laptops (Daten, Videos, Fotos) auf zwei externe, gut versteckte Harddisks (bei dem Einbruch in Frankreich wurden uns Handys und Fotokamera entwendet; dadurch haben wir alle Fotos und Daten von unserer Camper-Reise nach England und Wales verloren).
  • Unsere Laptops befinden sich immer in einem Versteck, sofern wir sie nicht benutzen.
  • Überfall-Portemonnaie mit etwas Bargeld-Geld und inaktiver Kreditkarte (für unterwegs und im Camper).
  • Alte Fotokamera, die bei einem Einbruch relativ leicht gefunden werden kann.
  • Tresor, gut im Camper versteckt und mit dem Chassis verschraubt (enthält kompletten Ersatzschlüssel-Satz, Pässe, Geld, etc.).
  • Eingangs-Schlüssel in einem magnetischen Schlüssel-Tresor, aussen an einem Chassis-Träger angebracht (bei einem Diebstahl/Überfall auf der Strasse ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass auch alle Schlüssel wegkommen).