Farmleben in Stettler

31.07. - 05.08.2023

Ernst - ein 1987 nach Alberta ausgewanderter Schweizer - haben wir Mitte Mai auf dem Rogers Pass in der Nähe des Banff National Park getroffen und vereinbart, dass wir auf der Rückfahrt von Alaska bei ihm vorbeischauen.

 

Heute Montag fahren wir von Edmonton aus 165km Richtung Süden durch hügeliges Farmland mit Feldern, die bis an den Horizont reichen. Die von Ernst bewirtschaftete Farm liegt ca. 15km nördlich der Kleinstadt Stettler. Diese schweizerisch-deutsche Ansiedlung wurde - 1906 - nach dem schweizstämmigen Postmeister Carl Stettler benannt.

 

Ernst baut auf 400 Hektaren - Grösse von ca. 400 Fussballfeldern - Raps, Gerste und Mais an. Auf den Wiesen unterhält er zusätzlich eine Mutterkuh-Herde von ca. 200 Stück Angus-Vieh. Kurz nach unserer Ankunft müssen die Vierbeiner von einer Weide zur nächsten getrieben werden. Da Ernst das riesige Anwesen normalerweise alleine bewirtschaftet, ist seine Tochter Angela aus Stettler als Herden-Treiberin angereist.

 

Im Herbst werden die Kälber verkauft, die restliche Herde überwintert in frostigem Klima auf dem verschneiten Farmland.

30 Hektaren Gerste sind gemäht und werden zurzeit von einem Nachbarn in 340 Siloballen 'verpackt', während Ernst und ich - sein neuer Lehrling - mit dem Einsammeln beginnen. Meine Aufgabe beschränkt sich zu Beginn mit dem Hin-/Herführen des Lade-Traktors. Nach etwas Übung wage ich mich ans Auf- und Abladen der Siloballen, was mir zu Beginn einiges an 'Denkarbeit' abverlangt (Kupplungs-, Brems- und Gas-Pedal, 4-Gang-Schalthebel, Vorwärts-/Rückwärts-Hebel, Standgas, Greifzangen-Joystick mit 6 Freiheitsgraden und Einfach-/Doppel-Geschwindigkeits-Funktion, ,..uff...).

 

Spass machts auf jeden Fall und die Kühe haben im Winter etwas zu Fressen.

Auf seiner riesigen Farm hat Ernst alle Hände voll zu tun. So ist er nicht unglücklich, dass Ursi für das leibliche Wohl sorgt und das neben dem Haupthaus liegende Ferienhaus für die nächsten Gäste vorbereitet.

 

Nach 5 interessanten Landdienst-Tagen verlassen wir den gastlichen Ort und vereinbaren mit Ernst, dass wir uns im November 20..? wieder treffen werden - diesmal in Mexiko.

 

Lieber Ernst, herzlichen Dank für deine Gastfreundschaft und die interessanten Tage/Abende - see you soon !