California/Mono Lake

07.-08.07.2024

Entgegen unserem Grundsatz - möglichst nicht zweimal ans gleiche Ort zu reisen - zieht es uns trotzdem wieder zum Mono Lake. Wir fahren am westlichen Rand des Great Basin zu diesem über 1 Millionen Jahre alten See und sind - wie befürchtet - etwas enttäuscht.

Die kontinuierliche Verdunstung des Wasser hat zu einer hohen Mineralien- und Salz-Konzentration geführt, so dass heute das Wasser 2.5-mal salziger als das Meer und sehr alkalisch/basisch geworden ist.

 

Tufa Towers entstehen nur unter Wasser, wenn sich Kalzium-reiches Grundwasser mit dem Karbonat-reichen Seewasser mischt. Dabei entsteht Kalkstein, der sich um die Unterwasser-Quellen absetzt und diese interessanten, bis zu 10m hohen Türme bildet. 

Das flache Gewässer wird von grossen Mengen des schmelzenden Schnees der Sierra Nevada gespiessen, hat aber keinen Abfluss. Seit 1941 wird das Wasser zusätzlich auch für die Versorgung von Los Angeles genutzt, was den Wasserstand drastisch absinken und die berühmten Tufa Towers/Tuffstein-Türme sichtbar werden liess. 

 

Inzwischen hat man die entnommene Wassermenge reduziert, so dass die - bei unserem 1. Besuch 1997 - breiten weissen Ufer verschwunden sind und auch die Tufas langsam versinken. Der natürliche Kreislauf der Natur kommt nun glücklicherweise wieder in Gang, aber leider verschwindet dafür die spezielle, menschengemachte Exotik des Mono Lakes.

Die Schweizer Rangerin Barbara - vor 20 Jahren ausgewandert in die USA - erklärt uns den Nahrungskreislauf im Mono Lake: 

 

Weil im See keine Fische leben können, ist die Nahrungskette kurz und empfindlich. Dafür kommen die hier existierenden Arten  in grosser Individuenzahl vor. Biomasse wird von Bakterien zerlegt, die anschliessend von Algen als Nahrungsquelle genutzt wird. Kleinste Brine Shrimps/Salinenkrebse und Alkali-Fliegen - die wiederum von den Vögeln gefressen werden - ernähren sich von den Algen. Der Mono Lake wird daher jedes Jahr von Millionen von Zugvögeln als Rast- und Futterplatz genutzt.