Anababtisten - Hutterer, Mennoniten, Amische

Im US Amerikanischen Bundesstaat Indiana liegende Shipshewana -  mit einer grossen Anzahl Amischer Einwohner - besuchen wir das Museum Menno-Hof und lernen bei einem interessanten Rundgang die Ursprünge der Anababtisten kennen. 

Die Anababtisten-Bewegung begann 1525 in Zürich, als dort die Reformation unter Huldrych Zwingli in vollem Gange war. Da die Anababtisten (Wiedertäufer) - zusätzlich zur angestrebten Reformation der katholischen Kirche - auch für die Trennung von Kirche und Staat, für die freiwillige Taufe von Erwachsenen anstelle der Kindertaufe, sowie für den Pazifismus eintraten, wurden sie sowohl von reformierten wie auch von katholischen Behörden wegen Häresie und Verrat unerbittlich verfolgt, gefoltert und zu Hunderten hingerichtet.

Nach anfänglicher Auswanderungen in die Ukraine, nach Südtirol, Holland und Russland emigrierten infolge politischem Druck tausende von Anababtisten - inzwischen wegen Differenzen aufgesplittert in Hutterer, Mennoniten und Amische - in die Amerikas.

 

Die Hutterer - benannt nach ihrem einflussreichsten Tschechischen Führer Jacob Hutter - sind die älteste Gruppe der Anababtisten und leben heute hauptsächlich in Kanada, USA und Japan. Sie praktizieren neben den ursprünglichen Anababtisten-Grundsätzen das gemeinschaftliche Leben inkl. gemeinsames Eigentum von Hab und Gut.

 

Die Mennoniten - benannt nach ihrem einflussreichsten Holländischen Führer Menno Simons - sind die grösste Gruppe der Anababtisten und leben heute auf allen Kontinenten der Erde.

 

Die Amischen - benannt nach ihrem einflussreichsten Schweizer Führer Jacob Ammann - trennten sich bereits früh von den Mennoniten, denen sie eine zu geringe spirituelle Disziplin vorwarfen. Sie brechen den Kontakt zu ausgetretenen (Familien)Mitgliedern auch heute noch kategorisch ab.

Die Amischen sind heute hauptsächlich in Kanada und USA (ca. 300'000) ansässig und versuchen ihr Leben möglichst ohne moderne Annehmlichkeiten als Selbstversorger zu gestalten.