09.-11.07.2025
Wir peilen unsere letzten Ziele in den USA an und fahren 170 km in den Süden nach Dearborn, einem Vorort von Detroit. Es regnet und ist somit der perfekte Tag für den Besuch im Henry Ford Museum - der grösste Museumskomplex in den USA. Hier warten nicht nur Automobile die Geschichte schrieben auf den Besucher, sondern auch unzählige Gegenstände von historischem Interesse.
Nach dem Museum wartet der Höhepunkt des Tages auf uns. Wir werden mit einem Bus in 15 Minuten zu einer der zahlreichen Auto-Montagehallen - Ford River Rouge - transportiert.
Nach einem Video über die Geschichte des Automobilherstellers Henry Ford und seiner Idee für die Automobil-Montage auf einem Fliessband, dürfen wir eine Montagehalle betreten und die sehr interessante Produktion eines Fahrzeugs - Ford F-150 Pickup - beobachten.
Die Auto-Gerippe bewegen sich langsam auf einem Fliessband vorwärts, der Montagearbeiter greift sich ein Montageteil, tritt auf das Band und montiert das Teil. Mit wenigen Schritten ist er wieder an seinem angestammten Platz, greift sich wieder ein Montageteil, tritt aufs Band .... 3500-4000 Autos pro Woche, ohne Hektik und völlig entspannt. Die schwereren Teile wie Windschutzscheibe, Heckteil, Motor, etc. werden hingegen von Roboter-Armen dem Gerippe hinzugefügt.
Fotografieren war leider nicht erlaubt, also müsst ihr selber einmal dort vorbeischauen ;o)
Am nächsten Tag fahren ins Zentrum von Detroit. Die größte Stadt im Bundesstaat Michigan entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum blühenden Zentrum der amerikanischen Autoindustrie. 1973 - die Japaner haben inzwischen mit ihren günstigeren, besser ausgestatteten Autos die Welt erobert - erlebt Detroit einen raschen wirtschaftlichen Abschwung. Es folgt ein drastischer Abbau der Arbeitsplätze bei den zahlreichen Automobilherstellern - General Motors, Ford Motor Company, Chrysler Corporation, etc. - und die damit verbundene Abwanderung der Bevölkerung treibt die Stadt in den finanziellen Bankrott.
Wir bewundern die Architektur eines älteren Wolkenkratzers, als wir angesprochen werden. Matthew erklärt uns, dass viele Gebäude der Innenstadt inzwischen saniert wurden und zahlreiche Arbeitgeber wieder zurück nach Detroit ziehen. Er lädt uns ein, seine in der Nähe befindliche Marketing-Firma zu besuchen um zu sehen, wie er eines dieser Backsteingebäude dafür ausgebaut hat - sehr interessant.
Um uns rasch einen Überblick von Detroits Zentrum zu verschaffen, besteigen wir den People Mover. Diese Hochbahn ist kostenlos und kreist im 10 Minuten-Takt um die Geschäfts- und Vergnügungsviertel der Innenstadt.
Der Besuch im 151 m hohen Guardian Building bringt uns zum Staunen. Der 43-stöckige Büroturm im Finanzviertel wurde im Art-Déco Stil 1928 erbaut und erinnert uns eher an eine Kathedrale.
Wir schlendern durch Parks und die belebte Stadt weiter zum Detroit River, wo wir schon mal einen Blick über die Grenze nach Kanada werfen. Nach einem Drink im historischen Ausgehviertel Greektown geht es aber noch einmal zurück zu unserem gestrigen Übernachtungsplatz bei einer Kirche in Dearborn.
Morgen Freitag werden wir die USA endgültig verlassen - wird sind nicht unglücklich - und in Kanada einreisen.