Heute Donnerstag nieselt es wieder einmal - ideales Wetter für einen Museumsbesuch. Wir machen einen kleinen Schlenker nach Westen, Richtung Lake Huron und besuchen eine ehemalige französische Mission, die vor einigen Jahren ausgegraben und rekonstruiert wurde.
Saint-Marie-au-pays-des-Hurons/Heilige Maria im Land der Huronen war eine Missionsstation von französischen Jesuiten bei den Wyandot Indianern, auch Huronen genannt. Die Franzosen in Neufrankreich waren von Anfang an mit den Huronen verbündet, die seit langer Zeit mit den Irokesen verfeindet waren. So sahen die Jesuiten eine günstige Gelegenheit, unter den Huronen zu missionieren.
Die Station bestand von 1639 bis 1649 und stellt die erste nicht-indianische Siedlung in Ontario dar. In der Station lebten neben Jesuiten auch Laienbrüder und Engagés - Nachkommen von Franzosen und Indianerinnen - sowie häufig auch Schuldknechte aus Frankreich, die die Kosten ihrer Überfahrt abarbeiten mussten.
Bekannt wurde die Station durch ein Massaker an den Huronen durch die Irokesen, bei dem das Volk der Huronen beinahe ausgelöscht wurde. Auch acht Jesuiten kamen dabei ums Leben. Die überlebenden Bewohner legten selbst Feuer an ihre Station und flüchteten zusammen mit den restlichen Huronen nach Québec.