Shelburne - Shag Harbour - Lower West Pubnico - Yarmouth/Cape Forchu

26.-28.08.2025

Wir fahren der Küste entlang weiter gegen Westen. Kurz nach Lunenburg ersetzt eine Fähre die fehlende Brücke über den LeHave River und verkürzt die Fahrt um 35 km. Shelburne - die kleine Schwester von Lunenburg - mit schönen alten Holzhäusern wartet auf uns. Der Dock Street entlang führt eine Strasse an den bunten, mit Holzbrettern verkleideten Privathäusern, Museen und Cafés vorbei. Wir haben - Wo sind die Touristen? - die Strasse praktisch für uns alleine.

Für die Nacht quartieren wir uns gleiche gegenüber auf dem Island Provincial Park ein und geniessen einen wunderbaren Blick auf Shelburne. 

Heute Mittwoch sind wir auf Spurensuche der berühmtesten UFO-Sichtung Kanadas.

Hier im kleinen Fischerdorf Shag Harbour tauchte am Abend des 4. Oktober 1967 ein leuchtendes Objekt am Himmel auf und stürzte vor diversen Zeugen ins Meer. Die rasch ausgerückten Rettungskräfte und die Polizei fanden an der Absturzstelle keine Trümmer, sondern nur noch eine 800 m lange gelbe Schaum-Spur. Bis heute ist diese Sichtung ein Mysterium, jedoch eine der wenigen staatlich dokumentierten UFO-Vorkommnisse.

Obwohl wir doch bereits einige Freilicht-Museen besucht haben, steuern wir heute - infolge fehlender anderer Sehenswürdigkeit - ein weiteres historisches Dorf im Süden von Nova Scotia an. Glücklicherweise, denn was uns die akadischen Bewohner von Lower West Pubnico im Le Village Historique Acadien bieten, ist das Beste an lebendigem Museumsbetrieb, was wir bis jetzt erlebt haben (ist natürlich Geschmackssache).

Ein professioneller, 17-jähriger Hummer-Fischer - die Hummersaison ist hier gerade zu Ende - hat zahlreiche interessante Hummer-Ausstellungsstücke vorzuzeigen und weiss viel Interessantes über das Fischerleben zu erzählen.

Ein Schmied mit zusätzlicher Wagner-Ausbildung demonstriert detailliert, wie ein eisenbeschlagenes Wagenrad hergestellt wird. Ein aktiver Bootsbauer erläutert uns, wie er das in Arbeit befindliche Fischerboot - Typ Dori - hergestellt hat, wo noch Schwierigkeiten zu erwarten sind und wie er die Bretter-Ritzen mit Baumwolle und Ölfarbe abdichten wird. 

Frauen vom Dorf - die meisten Männer sind auf dem Atlantik und fischen für den Lebensunterhalt - zeigen uns, wie sie deren Fang zerlegen, entgraten, salzen und hinter den Häusern zum Trocknen aufhängen. Anschliessend führen sie uns durch die Wohnhäuser ihrer Ahnen und präsentieren uns stolz ihre Handarbeiten.

Die Nacht verbringen wir auf dem Parkplatz der Tusket Falls Brauerei, natürlich nicht bevor wir das hier gebraute Bier probiert haben.

 

Auf dem Weg zum Cape Forchu durchqueren wir das schmucke Zentrum von Yarmouth. Von hier aus fahren zweimal täglich Fähren nach Main/USA und verbinden so diesen abgelegen Teil von Nova Scotia mit der internationalen Touristenwelt.

 

Vorbei an idyllischen kleinen Fischerhäfen geht es über die schmale Landzunge in den Süden zum Cape Forchu. Die Bucht ist eingerahmt von einer ehemalige Geschützstellung. Der rot-weisse Leuchtturm - wegen seiner Form auch Apple Core Light/'Öpfelbitzgi'-Licht genannt - steht majestätisch auf einem Felsen. 1839 baute man hier einen Leuchtturm aus Holz, doch Wind und Wellen setzten dem Gebäude heftig zu und so wurde 1962 der heutige Turm aus Beton erstellt.